Einfach und schnell sparen mit einem Stromanbieterwechsel
Herd, Ofen, Mikrowelle, Fernseher, Waschmaschine – diese nützlichen Helfer finden sich heute ganz selbstverständlich in den meisten Haushalten. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie benötigen Strom. Obwohl Elektrogeräte in den letzten Jahren immer energiesparender arbeiten, summiert sich ihr Energiebedarf zu einer insgesamt beträchtlichen Stromabnahme durch private Nutzung. Durchschnittlich verbraucht ein deutscher Haushalt pro Jahr mehr als 3000 Kilowattstunden Strom.
Naturgemäß unterscheidet sich die Abnahme nach Haushaltsgröße, sodass insbesondere Familien mit Kindern in Haushalten mit drei und mehr Personen überdurchschnittlich viel Strom verbrauchen.
Die Kosten für den individuellen Stromverbrauch sind für viele Haushalte eine hohe Belastung. Abhängig von der Wohnsituation bezahlt ein 3-Personen-Haushalt zum Beispiel zwischen 800 und 1.400 Euro pro Jahr. Die genauen Stromkosten sind von zahlreichen Faktoren abhängig. Art, Anzahl und Nutzung der verschiedenen Elektrogeräte – den größten Anteil am Stromverbrauch hat mit mehr als einem Viertel zum Beispiel die Unterhaltungselektronik – haben hier ebenso deutliche Auswirkungen wie Heizung und Warmwasserbereitung. Neben diesen technischen Voraussetzungen entscheidet vor allen Dingen die Wahl des Stromanbieters darüber, wie hoch die finanzielle Belastung durch den Strombedarf ausfällt.
Wie berechnet man die Stromkosten?
Obwohl sich die wenigsten Menschen mit den technischen und physikalischen Grundlagen ihres Stromverbrauchs auskennen, ist die Berechnung der persönlichen Stromkosten kein Hexenwerk. Alle Haushalte, die an ein städtisches Stromnetz angeschlossen sind, besitzen einen Stromzähler, der jede Stromabnahme misst und aufzeichnet. Der Stromverbrauch ist üblicherweise in Kilowattstunden (kWh) angegeben und direkt am Zähler ablesbar. Die Stromkosten ergeben sich aus zwei Positionen: dem individuellen Verbrauch, dem sogenannten Arbeitspreis (auf der Rechnung in Cent pro Kilowattstunden (Cent/ kWh) angegeben), und einem Grundpreis, der die Bereitstellung und die Miete für den Stromzähler beinhaltet.

Die Abrechnung des Stromverbrauchs erfolgt in der Regel einmal jährlich durch Ablesen des Stromzählers und Vergleich des aktuellen Zählerstandes mit der Ablesung des Vorjahres. Um die Belastung zu reduzieren, bezahlen die meisten Kunden monatliche Abschläge, deren Höhe sich aus einer Prognose auf Basis der Vorjahresrechnung ergibt.
In der jährlichen Abrechnung sind der Grundpreis und der Verbrauch angegeben. Die Summe, die sich hieraus ergibt, wird mit den Abschlagszahlungen verrechnet. Entweder, der Kunde hat mehr bezahlt als verbraucht und erhält eine Erstattung, oder er muss eine Nachzahlung leisten. Bei deutlichen Abweichungen wird für das Folgejahr die Höhe des Abschlags angepasst.
Warum lohnt sich ein Strompreisvergleich?
Es gibt zwei einleuchtende Gründe, weshalb es sich durchaus lohnen kann, regelmäßig den eigenen Stromverbrauch zu prüfen und die Angebote verschiedener Stromanbieter zu vergleichen: Erstens ist jeder Stromabnehmer anders und zweitens unterscheiden sich die einzelnen Anbieter zum Teil sehr deutlich voneinander.
Schon auf den ersten Blick fällt bei Stromlieferanten sowie bei einzelnen Stromtarifen ein wesentlicher Unterschied ins Auge: Während manche Tarife einen vergleichsweise hohen Grundpreis in Kombination mit einem eher niedrigen Arbeitspreis anbieten, setzen andere auf eine geringere Grundgebühr, dafür fällt der Preis für eine Kilowattstunde Strom höher aus. Diese Unterscheidung trägt unterschiedlichen Verbrauchertypen Rechnung: solchen mit einem hohen und jenen mit einem eher niedrigen Strombedarf. Für Erstere lohnt sich ein hoher Grundpreis, den ein niedrigerer verbrauchsabhängiger Preis ausgleicht. Wer hingegen wenig Strom benötigt, kann durch einen niedrigen Strompreis und eine höhere Grundgebühr in der Summe profitieren. Es ist folglich nicht sinnvoll, Stromanbieter allein anhand des Preises pro Kilowattstunde zu vergleichen.
Die Strompreise sind zum Teil deutlichen Schwankungen unterworfen. Gleichzeitig kann sich der individuelle Verbrauch im Laufe der Zeit aus unterschiedlichen Gründen immer wieder ändern. Deshalb sollten Stromkunden in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob der einmal gewählte Stromtarif tatsächlich noch zu ihnen passt oder ob sie durch einen Anbieterwechsel vielleicht Geld sparen können.
Wie kompliziert ist ein Stromanbieterwechsel wirklich?
Viele Kunden bezahlen deutlich zu viel für Strom. Zwei Gründe sind dafür in den meisten Fällen verantwortlich: Unwissenheit und Bequemlichkeit. Einmal abgeschlossen befassen sich viele Verbraucher nicht mehr mit ihrem Versorgervertrag. Erst, wenn am Ende des Jahres eine hohe Nachzahlung ansteht, stellen sie sich die Frage, ob es nicht doch Möglichkeit gibt, Geld zu sparen, ohne gleich alle Elektrogeräte gegen stromsparende Neugeräte auszutauschen oder sich im Verbrauch maßgeblich einzuschränken. Vor allem ältere Verbraucher, die noch an Zeiten gewöhnt sind, in denen ein einziger lokaler Stromanbieter vorhanden war, sind sich oft nicht einmal der Tatsache bewusst, dass ein Anbieterwechsel möglich ist und sinnvoll sein kann. Außerdem befürchten viele Stromkunden, dass ein Wechsel umständlich und die mögliche Ersparnis den Ärger nicht wert ist.

Tatsächlich ist ein Stromanbieterwechsel jedoch völlig unkompliziert und noch unkomplizierter als zum Beispiel der Wechsel zu einem anderen Telefon- oder Internetanbieter. Letztlich handelt es sich um eine reine Formalität, die schnell zu erledigen ist. Es kommt dabei weder zu einer Unterbrechung der Stromversorgung noch ist irgendwelche Hardware auszutauschen – der Strom fließt unverändert durch die Leitungen in die Steckdosen.
Was benötigt man für den Wechsel zu einem anderen Anbieter?
Mit etwas Vorbereitung ist ein Stromanbieterwechsel in wenigen Minuten zu bewältigen. Um einen Wechsel erfolgreich durchzuführen, genügen einige grundlegende Informationen:
- Die letzte Jahresabrechnung des momentanen Versorgers
- Der aktuelle Zählerstand
- Daten der eigenen Kontoverbindung
In der Rechnung des derzeitigen Anbieters finden sich üblicherweise alle Angaben, die der neue Versorger benötigt, um den Wechsel vorzunehmen. Das bedeutet, der neue Stromanbieter vollzieht auch die Kündigung des laufenden Vertrags. Voraussetzung ist natürlich, dass diese möglich ist. Die zu beachtenden Fristen stehen im aktuellen Vertrag. Für einen Wechsel benötigt der neue Stromanbieter einige Angaben, die der Rechnung zu entnehmen sein sollten:
- Den Namen des momentanen Anbieters
- Die gegenwärtige Kundennummer
- Die Adresse der Verbraucherstelle
- Die Zählernummer des Stromzählers
Wer die Zählernummer nicht auf Anhieb in der Rechnung entdeckt, findet sie auf dem Stromzähler selber. Hier steht auch der aktuelle Zählerstand. In einem Mehrfamilienhaus wohnende Mieter sollten sich im Vorfeld erkundigen, wie sie den zur eigenen Wohnung gehörigen Zähler identifizieren können und ob freier Zugang besteht. Sind die Zähler in einem Mietshaus zum Beispiel in einem verschlossenen Kellerraum untergebracht, kann es sein, dass nur der Hausmeister oder die Hausverwaltung einen Schlüssel zu diesem besitzt.
Der neue Anbieter fragt meist nach dem Gesamtverbrauch im letzten Jahr. Diese Information dient dazu, die Stromabnahme im ersten Jahr eines neuen Vertrags zu schätzen und so die Abschlagszahlung festzulegen. Oft kann der Neukunde aber auch einen Wunschbetrag angeben. Dabei ist zu bedenken, dass ein zu niedriger Abschlag am Ende des Jahres eine entsprechend hohe Nachzahlung verursacht.
Wie findet man den passenden Stromanbieter?
Wer in eine Wohnung oder ein Haus einzieht, erhält sofort Strom. Dies geschieht normalerweise in einem Standardtarif des ortsansässigen Versorgers. Damit ist zwar die Grundversorgung mit Strom vom ersten Tag an gesichert, die individuell günstigste Variante ist dies jedoch selten. Um eine unnötige Laufzeitbindung und höhere Kosten als unbedingt nötig zu vermeiden, kann der Neukunde frühzeitig einen anderen Stromanbieter auswählen.
Ein Stromanbietervergleich funktioniert am einfachsten über eine der inzwischen zahlreichen Vergleichsplattformen im Internet wie check24.de oder verivox.de. Natürlich bewerben die einzelnen Stromversorger ihr Angebot eigenständig, ein Strompreisvergleich ist über die Angebote jedoch deutlich aufwendiger. Zumal vorab zu klären wäre, welche Anbieter tatsächlich vor Ort in Wettbewerb stehen.
Ein anbieterunabhängiger Vergleich fragt im ersten Schritt nach der Postleitzahl der Abnahmestelle und filtert die eigene Datenbank so nach Stromanbietern, die lokal aktiv sind.
Im zweiten Schritt erfolgt die Eingabe des durchschnittlichen Jahresverbrauchs. Wer diesen nicht kennt, kann sich an Durchschnittswerten, abhängig von der Haushaltsgröße, orientieren:
- 1-Personen-Haushalte: 1.500 kWh
- 2-Personen-Haushalte: 2.500 kWh
- 3-Personen-Haushalte: 3.500 kWh
- 4-Personen-Haushalte: 4.250 kWh
Als Ergebnis liefert der Stromvergleich eine Liste verschiedener Anbieter und unterschiedlicher Tarife. Um die Angebote entsprechend den individuellen Ansprüchen zu bewerten, lassen sie sich nach verschiedenen Merkmalen sortieren:
- Namen des Anbieters
- Kundenbewertung
- Dauer einer Preisgarantie
- Preis (Gesamtpreis inklusive Grundgebühren für den gewählten Verbrauch in einem Jahr)
Als Vergleichspreis ist zusätzlich der für Neuanschlüsse automatisch gewählte Basistarif des ortsansässigen Grundversorgers angegeben.
Die Suchergebnisse lassen sich auf Wunsch weiter verfeinern und eingrenzen. Beispielsweise kann sich der Nutzer für Anbieter entscheiden, die ausschließlich Ökostrom liefern.
Als ökologisch bezeichnen Versorger ihren Strom, wenn dieser ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen, zum Beispiel aus Windkraft oder aus Fotovoltaikanlagen, stammt. Die Entscheidung für Ökostrom hat keinen Einfluss auf die Bereitstellung. Grüner Strom ist für den Verbraucher nicht von anderem zu unterscheiden und stellt keine veränderten Anforderungen. Trotzdem muss der Kunde nicht befürchten, für Ökostrom zu bezahlen und Atomstrom oder Kohlestrom zu beziehen. Letztlich beeinflusst er durch seine Wahl die Zusammensetzung des für alle Verbraucher bundesweit bereitgestellten Stroms. Je mehr Kunden sich für Ökostromanbieter entscheiden, desto höher ist der Anteil grünen Stroms an der gesamten Produktion.
Viele Anbieter locken mit Bonuszahlungen oder Prämien. Hierbei handelt es sich zum Teil um Sachprämien, die Neukunden nach Abschluss eines Stromvertrags erhalten. Beliebt sind zum Beispiel Tablet-PCs oder Zeitschriften-Abos. Alternativ gibt es vom Stromanbieter einen Sofortbonus, der mit Vertragsbeginn ausgezahlt oder dem Kundenkonto gutgeschrieben wird. Ein höherer Neukundenbonus kommt dagegen erst nach zwölf Monaten Vertragslaufzeit zur Auszahlung.
Wer ist der beste Stromanbieter?
Ein Strompreisrechner liefert unterschiedliche Informationen zu geeigneten Anbietern. Wie bereits angesprochen, ist der billigste, gemessen am Preis pro kWh, nicht zwingend der individuell günstigste Stromanbieter. Die Entscheidung für einen Ökostromanbieter ist zum Beispiel eine Gewissensentscheidung, die einen höheren Strompreis zur Folge haben kann. Faktoren wie eine Mindestvertragslaufzeit, eine Strompreisgarantie oder eine attraktive Wechselprämie können eine Wahl jenseits des Verbrauchspreises beeinflussen.
Der beste Stromanbieter ist immer der Versorger, der unter individuellen Anforderungen den langfristig niedrigsten Gesamtpreis bietet.
Wie verläuft der Stromwechsel?

Wer ein Vergleichsportal für Strom nutzt, kann sofort den Stromtarif wechseln. Ein Klick auf eine Schaltfläche in der Ergebnisliste genügt und der Nutzer landet auf einem kurzen Onlineformular, das alle Daten erfasst, die für einen Wechsel oder eine Neuanmeldung erforderlich sind. Der Plattformanbieter versendet dieses umgehend an den Anbieter, der üblicherweise alle weiteren Formalitäten übernimmt und den laufenden Vertrag beim aktuellen Versorger kündigt.
Der Wechsel zum neuen Anbieter dauert nur wenige Tage. Die Maximaldauer ist sogar im Energiewirtschaftsgesetz geregelt und darf nach Bearbeitung durch den gewählten Versorger maximal drei Wochen dauern. Einen genauen Termin erhält der Neukunde in einer schriftlichen Bestätigung.
Wie lassen sich zusätzlich Stromkosten sparen?
Der Stromanbieterwechsel bietet eine Möglichkeit, den benötigten Strom billiger zu beziehen. Um langfristig die Kosten weiter zu senken, sollten Verbraucher den eigenen Stromverbrauch kritisch hinterfragen.
Wer zum Beispiel beim Stromtarifvergleich feststellt, dass der eigene Strombedarf erkennbar über dem angegebenen Durchschnittsverbrauch liegt, sollte sich fragen, woran dies liegen könnte und ob Chancen bestehen, Strom zu sparen.
Ein Grund für einen zu hohen Stromverbrauch sind Elektrogeräte mit unangemessen hohem Energiebedarf. In Privathaushalten verbreitete Stromverbraucher sind:
- Fernseher
- Waschmaschinen/Wäschetrockner
- Geschirrspülmaschinen
- Kühl- und Gefrierschränke
Alte Geräte zeigen einen oft deutlich hohen Stromverbrauch als moderne Modelle. Eine Orientierung bieten die von Herstellern verpflichtend anzubringenden Energielabel, die Geräte in Energieeffizienzklassen einordnen. Je nachdem, wie alt vorhandene Haushaltsgeräte sind und wie hoch der Mehrverbrauch im Vergleich mit aktuellen Angeboten ist, kann sich eine Neuanschaffung schnell bezahlt machen. Eine weitere Maßnahme, mit der zeitnah erkennbare Einsparungen zu erzielen sind, ist der Austausch vorhandener Glühlampen gegen Energiesparlampen oder LEDs, die einen Bruchteil an Strom verbrauchen und sich in ihrer Lichtausbeute kaum unterscheiden.
Vor allen Dingen sollten Verbraucher aber ihr eigenes Verhalten hinsichtlich seiner Auswirkung auf den Stromverbrauch hinterfragen. Jede unnötig brennende Lampe verpulvert ebenso unnütz Strom wie die zu einem Viertel gefüllte Waschmaschine, der für ein einzelnes Kleidungsstück eingeschaltete Wäschetrockner, oder der ohne Zuschauer laufende Fernseher. Energiesparendes Verhalten ist die effektivste Methode, um Stromkosten zu senken.
Fazit
Die regelmäßigen Zahlungen für die Stromversorgung des Haushalts sind ein maßgeblicher Bestandteil der Lebenshaltungskosten. Selbst kleinere Einsparungen zahlen sich langfristig aus.
Die beste Möglichkeit beim Strom Geld zu sparen, besteht darin, weniger Strom zu verbrauchen. Energiesparende Geräte und stromsparendes Verhalten können Kosten entscheidend senken und gleichzeitig ökologisches Verantwortungsbewusstsein beweisen. Darüber hinaus kann ein Stromanbieterwechsel, auf Grundlage eines Strompreisvergleichs, ohne viel Aufwand über das Jahr gesehen leicht mehrere Hundert Euro einsparen.
Ein Stromanbieterwechsel ist unkompliziert, benötigt nur wenige Minuten und ist meist innerhalb weniger Tage vollzogen.