Ganz einfach einen günstigen Stromanbieter finden
Ein Leben ohne Strom? Unmöglich! Elektrizität ist ein fester Bestandteil des Alltags. Ob Lampen, Smartphone, Kühlschrank oder Straßenbahn – ohne Strom läuft nichts. Zugleich wird Energie stetig teurer. In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Stromkosten fast verdoppelt. Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, dass sie ihren Stromanbieter frei wählen können. Haushalte mit einem günstigen Stromtarif sparen viel Geld. Die riesige Auswahl an Stromanbietern und Tarifen schreckt viele Personen vor einem Strompreisvergleich oder Anbieterwechsel ab.
Dabei kann es so simpel sein. Dieser Ratgeber erklärt, wie Verbraucher preiswerte Stromanbieter finden können. Er gibt Tipps zu Vergleichsportalen, verrät, was es beim Wechsel zu beachten gilt und erklärt die verschiedenen Tarifmodelle.
Warum lohnt es sich, Stromanbieter zu vergleichen?
In Deutschland gibt es inzwischen über tausend Stromanbieter, die alle unterschiedliche Tarife bereithalten. Im Gegensatz zu anderen Produkten ist Strom stets gleich. Ein Mobilfunkanbieter kann beispielsweise eine bessere Netzabdeckung als seine Konkurrenz bieten. Beim Strom gibt es solche Unterschiede nicht. Unabhängig von seiner Erzeugung und Herkunft kommt er in konstanter Form und Qualität aus der Steckdose. Eine bedeutende Differenz stellt für den Verbraucher der zu bezahlende Stromtarif dar.
Um dem hohen Wettbewerb standhalten zu können, versuchen Stromanbieter, mit speziellen Angeboten und außerordentlich günstigen Stromtarifen neue Kunden anzulocken. Beispiele dafür sind Wechselboni oder spezielle Prämien.
Verbraucher, die keinen anderweitigen Stromvertrag abschließen, befinden sich automatisch in der Grundversorgung. Diese übernimmt jeweils das Unternehmen, das in dem jeweiligen Netzgebiet die meisten Kunden hat. Der zu bezahlende Grundtarif ist meist höher als die Stromtarife anderer Anbieter. Wer bisher bewusst noch keinen Stromtarif abgeschlossen hat, kann mit dem Wechsel von der Grundversorgung zu einem günstigen Tarif bis zu mehrere hundert Euro jährlich sparen. Kunden, die ihren Anbieter regelmäßig wechseln, profitieren zusätzlich von den Neukundenprämien.
Welcher ist der günstigste Stromanbieter?
Es gibt nicht den besten oder billigsten Stromanbieter. Viel mehr hängt der passende Tarif vom Wohnort, dem Stromverbrauch sowie den individuellen Bedürfnissen ab. Dabei haben kleinere Energieversorger für Privathaushalte oftmals interessantere Stromtarife als beispielsweise die vier Großkonzerne E.ON Energie AG, Vattenfall GmbH, RWE AG und EnBW AG. Vor allem Personen, denen Naturstrom am Herzen liegt, sind mit kleineren Unternehmen besser beraten, da die Großen selten unabhängig von Atom- und Kohlekonzernen agieren. Verbraucher haben folgende Stromanbieter gut bewertet:
E wie einfach
Der Versorger bietet seinen Kunden mehrere Tarife, darunter drei ohne Grundgebühr und einen mit monatlicher Kündigungsfrist. Er arbeitet zudem mit Preisgarantien und offeriert interessante Wechselboni. E wie einfach gehört zu den beliebtesten günstigen Stromanbietern in Berlin.
Entega
Der Stromanbieter liefert Ökostrom, der mit dem ok-power-Zertifikat ausgezeichnet ist. Zu seinem Portfolio gehören interessante Wechselboni und ein Nachtstromtarif sowie andere unterschiedliche Tarife, jeweils mit einer Vertragslaufzeit ab zwölf Monaten.
ExtraEnergie
Das von TÜV Nord zertifizierte Unternehmen beliefert Kunden in ganz Deutschland mit Ökostrom sowie Ökogas. Insgesamt gibt es vier verschiedene Tarife, alle mit einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten.
Fuxx
Zur Auswahl stehen sieben verschiedene Tarife, die sich hinsichtlich ihrer Vertragslaufzeit, Kündigungsfrist und Verlängerungszeiten unterscheiden. Dieser Stromversorger bietet ebenfalls Wechsel- und Neukundenboni. Fuxx gehört unter anderem in Berlin und NRW zu den günstigsten Stromanbietern.
Grünwelt Energie
Der grüne Stromanbieter liefert ausschließlich Ökostrom sowie Ökogas zu unterschiedlichen Tarifen. Neukunden bietet das Unternehmen mit Grünstrom easy und Grünstrom24 attraktive Preisermäßigungen. Die Vertragslaufzeiten betragen zwölf oder vierundzwanzig Monate mit Kündigungsfristen ab einem Monat.
LichtBlick SE
Bei LichtBlick handelt es sich um den größten Ökostromanbieter in Deutschland, der unabhängig von Kohle- oder Atomkonzernen ist. Der Stromversorger liefert seinen Kunden, zu denen unter anderem der Deutsche Bundestag gehört, hundertprozentigen Naturstrom aus regionalen Wasserkraftwerken. Bei den Tarifen stehen ein Normal- und ein Förderbeitrag zur Auswahl.
Naturstrom AG
Es handelt sich um den ersten Energieversorger Deutschlands, der komplett auf Ökostrom umstieg. Die beiden Zertifikate Grüner Strom Label Gold und TÜV Nord versichern eine umweltfreundliche Stromproduktion. Außerdem empfehlen die Naturschutzverbände NABU und BUND die Naturstrom AG als nachhaltigen Stromanbieter. Der Arbeitspreis ist im Vergleich zu Tarifen mit Kohle- oder Atomstrom etwas höher, da ein gewisser Betrag in die Entwicklung umweltfreundlicher Energielösungen fließt. Die Kündigungsfrist beträgt jeweils vier Wochen und eine Mindestvertragslaufzeit gibt es nicht.
Wie finde ich einen günstigen Stromanbieter?
Um den passenden Stromanbieter für die eigenen Bedürfnisse zu finden, ist es unumgänglich, unterschiedliche Anbieter und ihre Tarife miteinander zu vergleichen. Dazu gibt es im Internet zahlreiche Vergleichsportale, die kostenlos einen Strompreis-Vergleichsrechner zur Verfügung stellen. Um die Stromkosten einander gegenüberzustellen, ist lediglich die Eingabe der eigenen Postleitzahl und des jährlichen Stromverbrauchs nötig. Auf den meisten Seiten ist es sogar möglich, direkt den Stromanbieter oder allenfalls den Stromtarif zu wechseln.
Bei der Benutzung solcher Portale ist hingegen Vorsicht geboten. Die Betreiber verdienen ihr Geld durch Provisionen, die sie erhalten, wenn ein Nutzer über ihre Seite den Anbieter wechselt. Deshalb sind einige Vergleichsrechner absichtlich unübersichtlich gestaltet, beispielsweise mit gewissen Voreinstellungen zu Prämien oder Tarifarten, die dem Betreiber eine höhere Provision versprechen.
Daher ist es essenziell, beim Vergleichen von Strompreisen die Filtereinstellungen zu beachten. Damit lassen sich die Suchresultate signifikant beeinflussen. So legen sie beispielsweise fest, ob der Preisrechner Stromtarife mit oder ohne Prämien auswählt, ob allein Ökostromtarife von Interesse sind oder ob er Pakettarife einbezieht.
Empfehlenswerte Vergleichsportale für Stromtarife
Die beiden Portale Hauspilot und Energieverbraucherportal legen laut dem Tagesspiegel im Gegensatz zu anderen Stromrechnern hohen Wert auf Verbraucherschutz. Sie achten in erster Linie auf Tarife mit fairen Bedingungen. Von der Zeitung als gut bewertet sind außerdem Check24, Verivox und Toptarif.
Wo kann ich meinen Stromverbrauch ablesen?
Um die Preise effizient vergleichen zu können, ist es notwendig, den eigenen Stromverbrauch zu kennen. Der steht in der letzten Stromrechnung. Unter Abrechnungsmenge steht dort, wie viele Kilowattstunden Strom in einem Jahr genutzt wurden. Die Rechnung ist gerade nicht zur Hand oder ging verloren? Dann helfen folgende Richtwerte weiter:
- Alleinlebende verbrauchen im Schnitt 2000 kWh pro Jahr.
- Ein Zweier-Haushalt benötigt rund 3500 kWh.
- Der typische Drei-Personen-Haushalt nutzt jährlich ungefähr 4500 kWh.
- Zu viert unter einem Dach liegt der Jahresverbrauch bei etwa 5000 kWh.
Energiebewusste Menschen verbrauchen womöglich weniger, während der Stromverbrauch von Personen, die von zu Hause arbeiten, in der Regel höher ausfällt. Desgleichen wirken sich Durchlauferhitzer oder Stromheizungen signifikant auf den Stromkonsum aus, da ihr Betrieb viel Energie verschlingt.
Arten von Stromtarifen
Bei der Vielzahl unterschiedlicher Stromtarife ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Dabei gibt es eigentlich nur wenige Tarifarten, die sich anhand dieser Merkmale miteinander vergleichen lassen:
- Vertragslaufzeit
- Kündigungsfrist
- Preisgarantie
- Grund- und Arbeitspreis
Die nachstehende Übersicht der verschiedenen Arten von Stromtarifen hilft außerdem, bei der Suche nach einem günstigen Stromanbieter Preisfallen zu vermeiden.
Pakettarife
Pakettarife funktionieren ähnlich wie Flatrates in der Telefonie oder beim Internetanschluss. Verbraucher buchen eine konkrete Menge Strom für ein Jahr. Diese Tarifart ist vorwiegend Haushalten mit einem stabilen und gut absehbaren Jahresverbrauch zu empfehlen. Denn nicht verbrauchte Energie verfällt, ohne dass der Stromanbieter das Geld zurückzahlt. Noch unerfreulicher ist es, wenn der Energieverbrauch höher als erwartet ausfällt, da der Mehrverbrauch zu einem deutlich höheren Preis verrechnet wird.
Stromtarife mit Sonderabschlag, Vorkasse oder Kaution
Solche Tarife lohnen sich höchstens, wenn das Vermeiden einer Bonitätsprüfung von Interesse ist. Denn ein bestimmter Betrag wird als Garantie bereits vor Lieferbeginn bezahlt. Verläuft während der Vertragslaufzeit alles reibungslos, erhält die Kundschaft diesen danach unverzinst zurück. Geht der Stromanbieter währenddessen jedoch in Konkurs, verschwindet das bezahlte Geld mit ihm.
Stromtarife mit Mehr- oder Minderverbrauchsaufschlag
Hier reizen die auffallend niedrigen Preise. Ähnlich wie beim Pakettarif gilt der Arbeitspreis für einen vertraglich vereinbarten Energieverbrauch. Wird dieser überschritten, steigen die Kosten erheblich. Bei einem geringeren Verbrauch erfolgt keine Kostenrückerstattung.
Bonustarife und Wechselprämien
Boni sind an bestimmte Bedingungen wie beispielsweise eine festgelegte Vertragslaufzeit geknüpft. Es empfiehlt sich, diese genau zu prüfen.
Ein Neukunden- oder Wechselbonus sorgt im ersten Jahr für einen günstigen Stromtarif. Danach fällt der Bonus weg und die Kosten steigen oft sogar über den Grundtarif. Wer von einer solchen Prämie profitieren möchte, sollte sich die Kündigungsfrist des Vertrags rot im Kalender markieren oder einen Erinnerungsservice benutzen. Sparfüchse wechseln nach Vertragsablauf zum nächsten Stromanbieter, um wiederum einen Wechselbonus einzustreichen.
Bundleangebote mit Sachprämien
Manche Stromanbieter versprechen bei Vertragsabschluss eine Sachprämie. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Smartphone handeln oder ein anderes Elektrogerät. So verlockend diese Angebote klingen mögen, oft ist es günstiger, einen besseren Vertrag abzuschließen und das Gerät separat zu kaufen.
Nachtstrom
Bei Nachtstromtarifen ist der Strom nachts preiswerter als tagsüber. Welches Zeitfenster für den Nachtstrom gilt, variiert je nach Anbieter. Normalerweise liegt es zwischen zehn Uhr abends und sechs Uhr morgens. Für die korrekte Abrechnung ist ein Doppel- oder Zweitarifzähler notwendig, der beim Netzbetreiber erhältlich ist. Diese Zähler sind mit HT für den Hochtarif tagsüber und NT für den Niedertarif nachts gekennzeichnet. Nach und nach werden sie jedoch durch sogenannte Smart-Meter ersetzt, die mehrere verschiedene Verbräuche gleichzeitig messen können.
Tarife mit Nachtstrom lohnen sich insbesondere für Haushalte, die mit Strom heizen oder deren Warmwasser elektrisch erwärmt wird.
Was ist der Unterschied zwischen Sofortbonus, Neukundenbonus und Abschlagsrabatt?
Beim Sofortbonus handelt es sich um einen vertraglich festgelegten Betrag, der normalerweise innerhalb der ersten drei Monate nach Lieferbeginn ausgezahlt wird. Den Neukundenbonus erhalten Kunden nach Ablauf der ersten zwölf Belieferungsmonate. Der Betrag wird entweder auf ihr Konto überwiesen oder von der Jahresrechnung abgezogen. Bei einem Abschlagsrabatt erhält der Verbraucher mehrmals im Jahr Gutschriften. Als Alternative wird die Summe monatlich von der Stromrechnung abgezogen. Im Gegensatz zum Neukunden- oder Sofortbonus ist dieser Rabatt verbrauchsabhängig.
Tarife mit Ökostrom
In Zeiten der Klimaerwärmung und der deshalb angestrebten Energiewende ist es unumgänglich, Strom langfristig aus nachhaltigen Energiequellen zu gewinnen. Kohle- und Atomkraftwerke verschmutzen die Umwelt, erhöhen die CO2-Emissionen erheblich und die notwendigen Rohstoffe lösen gewalttätige Konflikte aus.
Stromanbieter sind dazu angehalten, so viel Energie wie möglich aus erneuerbaren Energiequellen zu liefern. Reicht diese nicht aus, kommt konventioneller Strom zum Einsatz. Mit einem Anteil von knapp vierzig Prozent Grünstrom im Jahr 2019 scheint Deutschland sich auf gutem Weg zu befinden. Dennoch sind die Ziele der Energiewende bei Weitem nicht erreicht. Wer aktiv zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen möchte, bezieht daher einen Ökostromtarif. Dabei kommt zwar immer noch ein Strommix aus der Steckdose, aber zertifizierte Naturstromanbieter verpflichten sich, in den Ausbau der erneuerbaren Energie zu investieren, was ein fundamentaler Schritt in die richtige Richtung ist.
Bei der Auswahl eines Ökotarifs ist es von Bedeutung, auf Zertifikate zu achten, die sicherstellen, dass die gelieferte Energie wirklich komplett ökologisch erzeugt wird. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Ökostromlabels. Aber insbesondere die unten stehenden kennzeichnen eine garantiert umweltfreundliche Stromherkunft:
- Grüner Strom
- EcoTopTen
- TÜV Süd
- TÜV Nord
- Ok power
Worauf soll ich bei der Auswahl eines günstigen Stromtarifs achten?
Wer mitten im Stromvergleich steckt, erkennt einen guten Stromtarif an den folgenden Merkmalen:
- Kurze Kündigungsfrist sowie Vertragslaufzeit.
- Preisgarantie: schützt während der Vertragslaufzeit vor Preiserhöhung.
- Vertragsverhalten nach Ablauf: Verlängert sich der Vertrag automatisch? Falls ja, steigen die Kosten? In diesem Fall sind Kündigung und Wechsel des Energieversorgers anzuraten.
- Erhalt einer übersichtlichen Verbrauchsabrechnung per E-Mail oder Post.
- Kurze Anschlusslaufzeit.
- Ökostrom verfügt über entsprechendes Siegel.
- Verträge mit Vorkasse, Kaution oder Pakettarifen meiden.
Kundenbewertungen helfen zusätzlich dabei, einen seriösen Anbieter zu finden. Sie geben Auskunft über die Qualität des Kundenservice. Allerdings sollten Verbraucher beachten, dass gute wie schlechte Bewertungen mitunter aus der Feder von Marketingagenturen stammen. Alternativ kann das Gespräch mit Nachbarn, Freunden und Familienmitgliedern bei der Suche nach dem passenden Stromanbieter nützliche Informationen liefern.
Wie wechsle ich meinen Stromanbieter?
Ist der passenden Energieversorger gefunden, verläuft die Abwicklung aller weiteren Angelegenheiten schnell und unkompliziert. Wie schon beim Wechsel des Gasanbieters ist es lediglich notwendig, den ausgewählten Lieferanten zu kontaktieren. Der neue Stromanbieter kontaktiert daraufhin den bisherigen Vertragspartner und übernimmt die Kündigung. Er meldet den Strom um und kümmert sich darum, dass der neue Vertrag direkt nach Ablauf des alten beginnt. Die Stromversorgung ist jederzeit und ohne Unterbrechungen gewährleistet. Für den Fall, dass doch etwas schiefläuft, springt der Grundversorger ein.
Was muss ich beim Wechseln des Stromanbieters beachten?
- Den aktuellen Vertrag innerhalb der Kündigungsfrist kündigen.
- Den neuen Anbieter spätestens drei Wochen vor Vertragsende kontaktieren
- ... und ihm am Stichtag des Wechsels den aktuellen Zählerstand
- Überprüfen, ob Name und Adresse noch aktuell sind, da der neue Versorger diese aus dem Altvertrag übernimmt.
Strompreis und Strompreisentwicklung
Trotz allen Bemühungen sind die Strompreise seit der Jahrtausendwende signifikant angestiegen und erreichten 2019 mit 30,43 Cent/kWh ein Rekordhoch. Das liegt vor allem an den Abgaben, die in erneuerbare Energien fließen. Im Jahr 2020 müssen deutsche Haushalte mit einem weiteren Anstieg der Stromkosten von durchschnittlich sechs Prozent rechnen. Umso bedeutungsvoller ist es, Strompreise zu vergleichen und dadurch einen günstigen Stromanbieter zu finden!
Woraus setzt sich der Strompreis zusammen?
Auf der Stromrechnung der meisten Anbieter ist die Zusammensetzung der Stromkosten im erklärenden Anhang genau aufgeführt. Die Kosten für die Nutzung des Stromnetzes machen gut 25 Prozent des Gesamtpreises aus. Steuern und Abgaben betragen gut die Hälfte des Strompreises. Darunter fallen unter anderem die Stromsteuer, EEG-Umlage, Konzessionsabgabe und die Mehrwertsteuer. Der Rest, also ungefähr ein Viertel des Stromtarifs, geht an den Stromanbieter. Er deckt damit seine eigenen Kosten, die beispielsweise durch Beschaffung und Transport der Energie entstehen. Um letztendlich Gewinn zu machen, können Versorger diesen Anteil selbst festlegen. Von dessen Höhe hängt ab, wie teuer oder günstig ein Stromtarif ist.
Arbeitspreis und Grundpreis
Der Arbeitspreis, auch Verbraucherpreis genannt, gibt an, wie viel eine Kilowattstunde Strom im gebuchten Tarif kostet. Der Grundpreis ist unabhängig vom Verbrauch. Es handelt sich um die Grundgebühr, die unter anderem die Kosten für die Netznutzung deckt sowie für den Messstellenbetrieb und die jährliche Ablesung fällig ist.
Je höher der Stromverbrauch, desto relevanter ist der Arbeitspreis bei der Auswahl des Stromtarifs. In einem Haushalt mit mehreren Personen macht es sich bezahlt, auf einen günstigen Arbeitspreis zu achten. Wer alleine wohnt und selten daheim ist, achtet beim Stromtarif auf einen niedrigen Grundpreis. Denn bei geringen Stromkosten fällt der Arbeitspreis kaum ins Gewicht. Trotzdem sollte dieser natürlich nicht zu hoch sein.
Fazit zu günstigen Stromanbieter
Wer Geld sparen möchte, sollte regelmäßig die Stromtarife der verschiedenen Anbieter vergleichen. Oft ergibt sich daraus ein beträchtliches Sparpotenzial. Alle, die es bisher versäumt haben, bewusst einen Stromvertrag abzuschließen, können jährlich bis zu mehrere hundert Euro sparen. Für einen Stromvergleich wird im ersten Schritt geprüft, wie hoch der Jahresverbrauch und die aktuell zu bezahlenden Stromkosten sind.
Vergleichsportale wie Hauspilot oder Verbraucherzentrale ermöglichen es, anhand der Postleitzahl und dem Stromverbrauch Strompreise zu vergleichen. Beim Stromvergleich ist es unverzichtbar, auf die Filtereinstellungen zu achten, damit der Rechner ausschließlich die Tarife anzeigt, die den eigenen Wünschen entsprechen. Es empfiehlt sich, auf Tarife ohne Vorkasse sowie mit kurzen Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen zu achten. Bei Naturstrom sind zudem gültige Zertifikate wichtig.
Meistens ist es möglich, den neuen Vertrag direkt auf dem Vergleichsportal abzuschließen. Wer sich dabei unwohl fühlt, kann den ausgewählten Stromanbieter direkt kontaktieren. Dieser übernimmt die Kündigung des alten Stromvertrags und sorgt dafür, dass beim Stromwechsel alles reibungslos verläuft.