Eine kaputte Waschmaschine, ein kranker Hund, ein zerdeppertes Auto – solche Dinge können ein ziemliches Loch in die Haushaltskasse reißen. Wer da keine Rücklagen hat, kann auf einen Kleinkredit zurückgreifen. Das ist ein gewöhnlicher Ratenkredit mit vereinfachten Bedingungen, häufig landet das Geld einige Tage später auf dem Konto des Antragstellers. Schauen wir uns an, was es zuvor alles zu beachten gilt.
Was ist das, ein Kleinkredit?
Als Kleinkredit wird gemeinhin ein Darlehen zwischen 500 und 10.000 Euro bezeichnet, das von Banken an Privatleute vergeben wird. Abgesehen vom geringen Kreditbetrag handelt es sich um einen normalen Ratenkredit, der innerhalb einer gewissen Laufzeit in gleichbleibenden Monatsraten an den Geldgeber zurückgezahlt wird. Kleinkredite sind bei vielen Banken als Sofortkredit online beantragbar und schnell verfügbar. Allerdings ist nicht eindeutig definiert, was als Kleinkredit gilt, darum nutzen ihn Geldinstitute oder Vergleichsportale nach Belieben zum Bewerben ihrer oft unterschiedlichen Produkte.
Da Banken durch solch niedrige Summen ein geringes Ausfallrisiko haben, bieten sie Kleinkredite oftmals zu günstigen Konditionen an. Je nach Anbieter liegt der jährliche Sollzins sogar unter 4 %! Weitere Vorteile sind die erschwingliche Monatsrate, eine vereinfachte Bonitätsprüfung und der freie Verwendungszweck. Zudem ist es meistens nicht nötig, eine Kreditsicherheit zu hinterlegen.
Eine Sonderform des Kleinkredits ist der Minikredit, bei dem Summen von einigen Hundert Euro ausgezahlt werden. Dieses Darlehen ist für gewöhnlich innerhalb weniger Wochen bis Monate zu tilgen. Aufgrund dessen wird diese Kreditart von manchen Unternehmen unter dem Namen Kurzzeitkredit bereitgestellt. Für ein solches Angebot sind die Zinsen aber deutlich höher, zudem können weitere Kosten entstehen.
Vorteile: |
Üblicherweise stellt die Bank Kleinkredite zur freien Verwendung zur Verfügung. Das Geld kann beispielsweise genutzt werden, um eine hohe Kreditkartenabrechnung oder ein überzogenes Girokonto abzulösen und so die Zinsbelastung zu reduzieren. Zudem ermöglicht es die Finanzierung einer unerwartet teuren Autoreparatur oder Tierarztbehandlung. Meistens besteht die Option, bei der Antragstellung freiwillig einen Verwendungszweck anzugeben. Dies ist in jedem Fall zu empfehlen, weil das Risiko für zweckgebundene Kredite niedriger ist und die Bank sich durch günstige Zinsen erkenntlich zeigt. Vor allem bei Umschuldungen ist die Angabe der geplanten Verwendungen unabdingbar, weil sonst die unter Umständen hohen Kreditschulden dafür sorgen, dass der Kleinkredit abgelehnt wird – obwohl er ja eigentlich die finanzielle Situation des Antragsstellers verbessern sollte.
Was gilt es beim Kleinkredit zu beachten?
Wie bei jeder Kreditaufnahme sollten Interessierte zunächst genau überlegen, ob sie das geborgte Geld tatsächlich benötigen und welche Alternativen sie haben. Denn selbst ein Kleinkredit bedeutet Schulden und eine finanzielle Verpflichtung für die nächsten Jahre. Und wer ist schon heute in der Lage zu sagen, ob er in zwei Jahren noch 200 Euro für die Ratenzahlung übrig hat? Natürlich ist diese Entscheidung jedem selbst überlassen. Jedoch ist es ratsam, das Darlehen für wesentliche Anschaffungen wie eine neue Waschmaschine statt für Luxusartikel oder Reisen auszugeben.
Um herauszufinden, wie viel Geld pro Monat für die Ratenzahlung überhaupt zur Verfügung steht, ist ein Haushaltsplan gut geeignet. Darin werden die Einnahmen allen Ausgaben gegenübergestellt. Was unterm Strich übrig bleibt, kann theoretisch zur Finanzierung eines Ratenkredits genutzt werden. Um einen Puffer einzuplanen, sollte nicht alles für die Monatsrate eingeplant werden, sondern höchstens die Hälfte davon.
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Wer nicht weiß, wie viel Geld er monatlich überhaupt ausgibt und es mit der Antragstellung nicht eilig hat, kann seine Ausgaben mehrere Wochen lang tracken, beispielsweise mit einer speziellen App. Ebenso hilft eine pauschale Rechnung dabei, sich zumindest einen groben Überblick über seine Lebenshaltungskosten zu verschaffen. Dazu gibt es verschiedene Tools im Internet, wie den Haushaltsrechner der Commerzbank.
Vorteile: |
Da die Kreditsumme niedrig ist (und mit ihr das Risiko der Bank), haben Menschen mit unregelmäßigem oder kleinem Einkommen wie Studierende oder Selbstständige ebenfalls die Chance auf einen Kleinkredit. Hauptsache, sie können einen Nachweis über ihr Einkommen vorlegen und bestehen die Bonitätsprüfung. Von speziellen Krediten ohne SCHUFA oder Krediten trotz negativer SCHUFA ist abzuraten. Gelegentlich handelt es sich dabei lediglich um Kreditvermittler, die für ihre Dienste eine hohe Gebühr verlangen – egal, ob der Antrag am Ende bewilligt wird oder nicht. Und seriöse Anbieter sind recht teuer, sodass sich der Kreditnehmer im ungünstigsten Fall noch mehr verschuldet.
Was ist beim Vergleich von Kleinkrediten wichtig?
Wer sich Geld von der Bank borgen will, sollte zuerst eine Kopie seiner SCHUFA-Daten anfordern. Das ist einmal im Jahr kostenlos möglich. Und warum? Weil die Bonität bei dem Großteil der Banken die Höhe des Kreditzinses beeinflusst. Wer eine gute Kreditwürdigkeit besitzt, erhält nämlich bessere Konditionen und darf sich über günstige Kreditkosten freuen. Es ist jedoch möglich, dass die SCHUFA-Akte fehlerhafte oder veraltete Daten enthält, die den Score unnötig verschlechtern.
Darum sei es jedem zu empfehlen, von seinem Recht auf die einmal im Jahr gratis anzufordernde Datenkopie Gebrauch zu machen. Wer falsche Einträge entdeckt, verlangt deren Löschung und wird im besten Fall von der Bank mit einem niedrigen Sollzins belohnt.
Vor der Antragstellung gilt es zudem, den richtigen Anbieter auszuwählen. Beim Kreditvergleich ist es wichtig, sein Augenmerk auf die folgenden Punkte zu richten.
- Die Höhe der Zinsen ist das interessanteste Merkmal eines jeden Ratenkredits, weil sie angeben, wie teuer die Finanzierung ist. Sie wird auf der Website von Banken und anderen Kreditgebern als Zinsspanne angegeben, da die Konditionen für jeden Antragsteller individuell berechnet werden. Diese können sich jedoch am sogenannten Zweidrittelzins Das ist der Kreditzins, den mindestens zwei Drittel der Kreditnehmer erhalten. Er ist für gewöhnlich im repräsentativen Beispiel zu finden, das alle Kreditinstitute angeben müssen.
- Es ist von Vorteil, wenn der Kreditgeber Sondertilgungen und vorzeitige Rückzahlung erlaubt, idealerweise kostenlos. Wer durch einen glücklichen Umstand vor dem Laufzeitende an Geld kommt, kann mit solchen zusätzlichen Zahlungen die Laufzeit des Kredits verkürzen oder es sogar komplett ablösen.
- Finanzielle Engpässe betreffen uns alle mal. Manche Banken zeigen sich daher kulant und gestatten ihren Kreditnehmern, eine gewisse Anzahl an Raten auszusetzen – ohne weitere Konsequenzen.
- Bei vielen Banken ist es möglich, dass zwei Personen als Kreditnehmer Die müssen übrigens nicht zwingend miteinander verheiratet sein, auch Freunde oder Geschwister können zusammen ein Darlehen aufnehmen und auf diese Weise ihre Bonität verbessern.
- Manche Banken bieten ihren Kunden an, mit dem Kreditvertrag eine Restschuldversicherung abzuschließen. Diese Versicherung soll die noch offene Summe begleichen, wenn der Kreditnehmer arbeitslos wird oder verstirbt. Das klingt sinnvoll, allerdings sind die Beiträge teuer und aufgrund einer Reihe von Ausschlussklauseln leisten die Versicherungen lediglich in speziellen Fällen. Banken, bei denen die Restschuldversicherung verpflichtend ist, sind daher für Kreditverträge nicht zu empfehlen.
- Filialbank oder Direktbank? Beide Bankenarten haben ihre Vor- und Nachteile. Bei Direktbanken sind die Konditionen günstiger, dafür profitiert die Kundschaft von Filialbanken von der persönlichen Beratung. Eine Onlinebeantragung ist sowohl bei Filial- als auch bei Direktbanken möglich.
Wichtiger Hinweis: Wer zum Vergleich bei mehreren Anbietern eine Anfrage stellt, sollte darauf achten, dass es sich um eine Konditionsanfrage und keine Kreditanfrage handelt. Letztere wird nämlich eine Zeit lang bei der SCHUFA gespeichert und senkt den Bonitätsscore.
Vorteile: |
- Kreditsumme
- Laufzeit
- Zinsen
- Ratenhöhe
- Verwendungszweck
- Bonität des Antragstellers
Wie Kreditsumme und Laufzeit Einfluss auf die Gesamtkosten haben, ist in dieser Tabelle verdeutlicht.
eff. Jahres-
zins |
6 Monate | 12 Monate | 24 Monate | ||||
Rate | Zins-kosten | Rate | Zins-kosten | Rate | Zins-kosten | ||
2.000 € | 4 % | 337,16 € | 22,98 € | 170,23 € | 42,81€ | 86,79 € | 82,87 € |
4.000 € | 4 % | 674,33 € | 45,96 € | 340,47 € | 85,63 € | 173,57 € | 165,74 € |
Ein Großteil der Banken bietet auf ihren Websites Kreditrechner an. Kunden können darin eintragen, wie viel Geld sie sich borgen möchten und dann ausprobieren, wie hoch die Monatsrate bei welcher Laufzeit ausfällt – oder umgekehrt. Auf diese Weise ermitteln sie den Kredit, der ihrer finanziellen Situation entspricht. Allerdings erfolgt die Berechnung auf Grundlage des Zweidrittelzinses. Erst nach der Kreditanfrage teilt die Bank mit, ob der Antrag angenommen wird und zu welchen Bedingungen. Dabei ist zu beachten, dass die verfügbare Laufzeit von der Kreditsumme abhängt. Beispielsweise würden einige Banken ab einer bestimmten Summe keine Rückzahlung innerhalb eines halben Jahres anbieten. Schließlich läge die Monatsrate ab einem Darlehen von 6000 Euro im vierstelligen Bereich und damit steigt das Ausfallrisiko.
Vorteile: |
Zudem können zusätzliche Kosten entstehen, etwa durch die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung bei der Rückzahlung des Darlehens vor Ende der Laufzeit. Von einer Restschuldversicherung, die viele Banken gleichzeitig mit dem Kreditvertrag anbieten, ist dringend abzuraten. Denn die Beiträge sind mitunter noch nicht in die Rate einkalkuliert und geleistet wird nur selten.
Bei der Antragstellung sollte das Darlehen nicht höher gewählt werden, als es gebraucht wird. Des Weiteren ist eine kurze Laufzeit zu bevorzugen, weil die Zinskosten niedriger ausfallen und der Kreditnehmer schneller wieder schuldenfrei ist. Allerdings ist es wichtig, realistisch zu bleiben und die Laufzeit nicht zu knapp zu kalkulieren.
Tipps zur Antragstellung eines Kleinkredits
Um einen Kleinkredit zu beantragen, gehen Kunden entweder in die Filiale einer Bank oder sie stellen den Antrag online. Die zweite Variante hat gleich mehrere Vorteile: Die Antragstellung ist nicht an die Öffnungszeiten einer Bankfiliale gebunden, sondern kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt erfolgen. Allerdings muss der Antrag bei Anbietern, die mit einer schnellen Auszahlung der Kreditsumme werben, an Wochentagen bis zu einer bestimmten Uhrzeit eingehen. Wer das Geld also möglichst schnell braucht, sollte darauf achten. Außerdem werden Darlehen ausschließlich an Menschen ausgezahlt, die die folgenden Voraussetzungen mitbringen:
- Volljährigkeit,
- Wohnsitz in Deutschland,
- Einkommensnachweise vorhanden (Gehaltsabrechnung, Rentenbescheid usw.),
- Referenzkonto bei einer Bank in Deutschland.
Wie der Abschluss des Kreditvertrags im Internet genau abläuft, hängt von der Bank ab. Darum kann hier nur ein allgemeines Schema wiedergegeben werden. Zunächst füllen an einem Kredit interessierte Personen ein Antragsformular aus. Darin tragen sie ihre persönlichen Daten ein, außerdem fragen Geldinstitute Informationen zur beruflichen Tätigkeit ab, beispielsweise seit wann ein Arbeitsverhältnis besteht und wie hoch das Einkommen ist. Manche Banken vergeben nämlich keine Kleinkredite an Selbstständige oder verlangen ein gewisses Mindestgehalt. Falls zwei Personen den Kredit beantragen, müssen beide diese Angaben machen.
Vorteile: |
Kleinkredit mit Sofortentscheidung
Banken, die eine Sofortentscheidung anbieten, prüfen alle Daten und teilen dem Kunden unverzüglich ein vorläufiges Kreditangebot mit seinen persönlichen Konditionen mit. Langwieriger ist die Variante, bei der ihm diese Unterlagen nach einer Erstprüfung per Post zugestellt werden, bevor der nächste Schritt erfolgen kann.
Um einen Kleinkredit zu beantragen, sind bestimmte Dokumente erforderlich, um etwa die Höhe des Monatseinkommens zu belegen. Im volldigitalen Antragsverfahren können diese eingescannt oder abfotografiert und dann zur Prüfung hochgeladen werden. Manche Banken nutzen ein besonderes Verfahren, bei dem sie einmalig aufs Onlinebanking des Antragstellers zugreifen und dort die Höhe des Gehalts erfassen.
Bei der Aufnahme eines Onlinekredits ist es nötig, dass alle Antragsteller ihre Identität nachweisen. Immer mehr Kreditinstitute ermöglichen mittlerweile die Authentifizierung via Video-Ident. In einem Videotelefonat zeigt der Bewerber seinen Ausweis und eine Probe seiner Unterschrift vor, ein Mitarbeiter gleicht die Daten ab und bestätigt dessen Identität. Diese Variante ist rechtskräftig wie eine Unterschrift und verkürzt die Abwicklung. Wer diese nicht nutzen kann oder möchte, hat nach wie vor die Möglichkeit, mit dem ausgedruckten Formular eine Postfiliale aufzusuchen und sich dort zu authentifizieren.
Vorteile: |
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Sobald der Bank alle Unterlagen vorliegen und der Bewerber seine Identität nachgewiesen hat, führt sie die Bonitätsprüfung durch. Dieser Schritt dauert einige Tage. Ist er abgeschlossen, wird die Kreditsumme auf das Girokonto des Kreditnehmers ausgezahlt. Die Rückzahlung beginnt im nächsten Monat.
Fazit zum Kleinkredit
Wenn das nötige Kleingeld für eine dringende Autoreparatur oder die Traumhochzeit fehlt, kommt ein Kleinkredit gerade recht. Zum Ablösen anderer Darlehen (z. B. aus einem überzogenen Girokonto) ist er genauso gut geeignet. Denn durch die vergleichsweise niedrige Summe hat die Bank ein geringes Ausfallrisiko und kann solche Minikredite zu günstigen Konditionen anbieten.
Neben niedrigen Zinsen zeichnet sich ein guter Kleinkredit durch flexible (und oftmals kostenlose) Sondertilgungen aus. Anbieter, bei denen der Abschluss einer Restschuldversicherung Pflicht ist oder die vermeintlich auf eine Bonitätsprüfung verzichten, sind dagegen unseriös und besser zu meiden. Die Antragstellung eines Onlinekredits erfolgt bei den meisten Banken digital, sodass das Geld nach wenigen Tagen ausgezahlt werden kann.