Wenn das Auto nicht mehr anspringt oder der Kühlschrank plötzlich versagt, das Konto aber leer ist, kann ein Kredit die nun dringend benötigte Finanzspritze liefern.
Da beinah jede Bank Geld verleiht und die Konditionen sich stark voneinander unterscheiden, ist ein Kreditvergleich zu empfehlen. Gerade bei einer schwerwiegenden Entscheidung wie der Aufnahme eines Darlehens sollten mehrere Angebote miteinander verglichen werden.
Schließlich hängt davon der Verlauf der kommenden Monate oder Jahre ab. Wer sich umfassend informiert, tappt am Ende nicht in die Schuldenfalle. Ein guter Kreditvergleich hilft dabei, das zu den eigenen Lebensumständen am besten passende Darlehen zu finden. Wir verraten, wobei es darauf ankommt.
Was ist ein Kredit?
Allgemein gesehen ist ein Kredit ein Geldbetrag, den ein Kreditgeber einem Kreditnehmer für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung stellt. Letzterer muss die Summe bis zum Ablauf der Frist zurückzahlen und verpflichtet sich dazu, als Gegenleistung Zinsen zu bezahlen. Dies ist etwa bei Bank- oder Ratendarlehender Fall. Bei Privatkrediten können eigene Konditionen gelten.
Vorteile: |
Bankkredite werden mit monatlichen Zahlungen zurückbezahlt, die Rate heißen. Diese ist immer gleich und besteht aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil. Die Höhe der Kreditzinsen ist üblicherweise an die Kreditwürdigkeit des Darlehensempfängers gekoppelt und während der gesamten Vertragslaufzeit unveränderlich.
Die Kreditkosten hängen dabei von der Laufzeit und den Zinsen ab, wie das folgende Beispiel für ein Darlehen von 10.000 Euro verdeutlichen soll. Je länger die Kreditlaufzeit gewählt wird, desto niedriger wird zwar die Höhe der Monatsrate, dafür steigen die Zinskosten an.
Laufzeit in Monaten | Eff. Jahreszins | Monatsrate | Zinskosten insgesamt | Gesamtaufwand |
36 | 4 % | 294,92 € | 617,19 € | 10.617,19 € |
48 | 4 % | 225,47 € | 822,59 € | 10.822,59 € |
60 | 4 % | 183,84 € | 1.030,56 € | 11.030,56 € |
36 | 6 % | 303,50 € | 925,99 € | 10.925,99 € |
48 | 6 % | 234,12 € | 1.237,87 € | 11.237,87 € |
60 | 6 % | 192,59 € | 1.555,39 € | 11.555,39 € |
Warum Kredit aufnehmen?
Sich von der Bank Geld zu borgen, ist heutzutage ganz normal und wirkt dank niedriger Kreditzinsen zunehmend attraktiver. Doch wofür wird das Darlehen ausgegeben? Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 nehmen Deutsche am häufigsten einen Ratenkredit auf, um damit einen Neu- oder Gebrauchtwagen zu finanzieren. Weiterhin zählen die Anschaffung von Möbeln, Unterhaltungselektronik oder Haushaltsgroßgeräten sowie die Umschuldung eines Altkredits in Deutschland zu den wichtigsten Gründen für die Aufnahme eines Ratenkredits.
Heutzutage ist es möglich, einen Kredit vom gemütlichen Sofa aus aufzunehmen. Das ist praktisch, hat aber seine Tücken, weil damit große Anschaffungen oder Urlaube leicht erreichbar scheinen. Doch wer ein Darlehen aufnimmt, wird es viele Monate lang zurückzahlen müssen. Eine unerwartete Wendung im Leben, beispielsweise der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes, führt vielleicht dazu, dass der Kreditnehmer seine Raten nicht mehr bezahlen kann und vor einem Schuldenberg steht. War das die Traumreise wert?
Deswegen sollte die Aufnahme eines Ratenkredits wohl überlegt sein und erst in Betracht gezogen werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Solange das alte Smartphone noch funktioniert, wird im Grunde kein neues benötigt. Geht aber das Auto kaputt, das für die Bewältigung des Alltags unverzichtbar ist, ist die Finanzierung eines Ersatzwagens mit geliehenem Geld mehr als begründet. Ebenso ist bei Altkrediten, Kreditkartenschulden oder Dispositionskrediten die Umschuldung auf einen Ratenkredit zu besseren Konditionen sinnvoll, um die Zinskosten niedrig zu halten. Wer seinen Kredit von einer Bank zur nächsten umschuldet, ohne dass das Darlehen nennenswert geringer wird, sollte besser eine Schuldnerberatung aufsuchen, um eine nachhaltigere Lösung zu finden.
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Wozu dient ein Kreditvergleich?
Mit einem Kreditvergleich können die Angebote miteinander verglichen und der interessanteste, am besten zu den eigenen Lebensumständen passende Kredit kann herausgefiltert werden. Um nicht mühsam die relevanten Informationen auf der Website jedes einzelnen Kreditinstituts zusammensuchen zu müssen (oder von einer Filiale zur nächsten zu eilen), bieten sich Online-Kreditrechner an. Diese Vergleichsportale sind rund um die Uhr erreichbar, leicht zu bedienen und bieten zudem die persönliche Beratung durch ein Team von Fachleuten an.
Vorteile von Kreditvergleichen
Die Nutzung von Kreditrechnern im Internet ist stets kostenlos und hat keinen Einfluss auf den Schufa-Score. Ihre Benutzung spart neben Zeit auch Geld, denn wer sich beim Kreditvergleich geschickt anstellt, gibt mitunter mehrere Hundert Euro weniger für Zinsen aus. Hinzu kommen Sonderaktionen mit niedrigen Zinsen oder Abschlussprämien – diese sollten die Entscheidung jedoch nicht zu sehr beeinflussen.
Außerdem ermöglichen Kreditrechner einen schnellen Vergleich der Konditionen mehrerer Dutzend Kredite. Dazu müssen Nutzer lediglich Basisdaten angeben, etwa die gewünschte Kreditsumme und Laufzeit sowie die geplante Verwendung des Darlehens. Manche Portale erfragen darüber hinaus Name, E-Mail-Adresse und Telefonnummer, um ihre Kunden gut zu beraten.
Kreditvergleiche helfen Menschen mit Kreditwunsch, sich umfassend zu informieren und zu erfahren, worauf es bei der Aufnahme eines Darlehens ankommt. Das ist wichtig, denn die Entscheidung für einen Ratenkredit ist keine leichte und je mehr Angebote Interessierte miteinander vergleichen, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mehr zumuten, als sie bewältigen können.
Im Regelfall ist es möglich, direkt vom Online-Kreditvergleich aus die Konditionen seines Wunschangebots anzufordern. Und: Wer einen Kredit online abschließt, profitiert von einer kürzeren Abwicklungsdauer und hat die gewünschte Summe schneller auf seinem Konto, als wenn er den Vertrag in der Bankfiliale unterzeichnet hätte.
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Wie funktioniert ein Kreditvergleich?
Kreditvergleichsportale zeigen nach Eingabe der relevanten Daten eine Liste verschiedener Kredite. Diese enthält nicht sämtliche Kredite aller Banken, sondern lediglich Angebote von mit dem jeweiligen Kreditrechner kooperierenden Geldinstituten. Dadurch ist die Auswahl limitiert und es wird empfohlen, mehrere Kreditvergleiche zu nutzen, um sich ein umfassendes Bild seiner Optionen zu machen. Sind die Ergebnisse identisch, stammen beide Portale möglicherweise vom selben Unternehmen. Außerdem sollte geprüft werden, welche Banken und Kreditvermittler überhaupt Teil des Darlehensvergleichs sind.
Beim Lesen der Angebote sind die folgenden Punkte zu beachten.
- Wichtig ist, dass bei der Anfrage der Konditionen über den Kreditvergleich bei der Bank eine „Anfrage Kreditkonditionen“ keine „Anfrage Kredit“ gestellt wird. Denn nur Erstere ist Schufa-neutral! Eine Kreditanfrage hingegen wird für ein Jahr in der Schufa-Akte gespeichert und ist zehn Tage lang für andere Banken sichtbar. Wer mehrere Angebote einholt, um seine tatsächlichen Konditionen zu vergleichen, hat Nachteile, weil jede gespeicherte Kreditanfrage die Bonität mindert.
- Beim Kreditvergleich sollte geprüft werden, dass die Ergebnisliste tatsächlich alle verfügbaren Angebote zeigt, keine Vorauswahl. Außerdem ist zu beachten, dass die Kredite auf den ersten Plätzen nicht die günstigsten sind, sondern dort mit Absicht positioniert wurden. Dasselbe gilt für alle Ergebnisse, die farblich hervorgehoben oder mit bunten Banderolen markiert sind – es handelt sich um Werbung.
- Nutzer sollten sich nicht von Angaben wie „Fünf andere Besucher schauen sich dieses Angebot gerade an“ verunsichern oder unter Druck setzen lassen. Das gilt für Vergleichsportale aller Art. Diese Nachrichten stimmen nicht und sollen Besucher zu einer schnelleren Entscheidung drängen. Kreditvergleiche, die solche Strategien wählen, sind als unseriös einzustufen und zu meiden.
- Zuletzt ist zu prüfen, wer auf dem gewählten Portal überhaupt eine Bewertung schreiben kann. Dies sollte im besten Fall einzig den Kunden möglich sein, die den entsprechenden Kredit tatsächlich abgeschlossen haben. Das steigert die Vertrauenswürdigkeit der Kundenmeinungen, kann aber die Objektivität einschränken, da zufriedene Kreditnehmer sich üblicherweise seltener zu Wort melden, als jene, bei denen es Probleme gab.
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Was beim Kreditvergleich zu beachten ist
Privatpersonen, die in absehbarer Zukunft einen Kredit aufnehmen möchten, fordern am besten eine Kopie ihrer bei der Schufa gespeicherten Daten an. Das ist einmal im Jahr kostenlos möglich, jedoch dauert es rund zwei Wochen, bis der Brief von der Auskunftei eintrifft.
Ist er da, sollten sie die Informationen sorgfältig auf falsche oder veraltete Einträge prüfen und – falls sie fündig werden – umgehend deren Löschung fordern. Die Schufa ist gesetzlich dazu verpflichtet, fehlerhafte Daten zu ändern.
Kreditwürdigkeit kennen
Anhand des Scorewertes können Verbraucher zudem abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass ihr Kreditantrag bewilligt wird. Leider gibt es jedoch keine eindeutigen Angaben darüber, bis zu welchem Schufa-Score sie noch ein Darlehen erhalten. Banken verraten nicht, nach welchen Kriterien sie die Kreditvergabe abwickeln. Bei ihrer Entscheidung fließen neben dem Score noch andere Faktoren ein, wie Beruf, Einkommen oder Vermögenslage. Zudem hat jedes Geldinsitut sein eigenes Verfahren. Wer seinen Score kennt und über offene Negativmerkmale Bescheid weiß, kann aktiv daran arbeiten, seine Kreditwürdigkeit zu verbessern. Um seinen Schufa-Wert zu steigern, reicht es bisweilen, überflüssige Kreditkarten und Girokonten zu kündigen und Verantwortung für seine Finanzen zu übernehmen, statt Rechnungen zu ignorieren. Für erfüllte Forderungen, die noch als negativer Eintrag in der Schufa-Akte stehen, darf in einigen Fällen die Entfernung vor Erreichen der eigentlichen Löschfrist beantragt werden.
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Bei der Kreditaufnahme kann ein zweiter Kreditnehmer oder die Übereignung von Sicherheiten die Bonität verbessern und auf diese Weise zu niedrigeren Zinsen führen. Im Falle von Autokrediten wird für gewöhnlich der Fahrzeugbrief des neuen Wagens bei der Bank hinterlegt, bis die Finanzierung abgeschlossen ist. Der Käufer bleibt zwar Besitzer des Pkw, der wahre Eigentümer ist das Kreditinstitut.
Monatsrate und Kreditsumme bestimmen
Im nächsten Schritt gilt es, die eigene finanzielle Lage realistisch einzuschätzen. Ziel ist es, zu prüfen, welche maximale Monatsrate sich Verbraucher leisten können und ob sie die Ratenzahlung in einer finanziellen Notlage – etwa bei Arbeitslosigkeit – noch zu stemmen in der Lage sind. Dafür werden alle Einnahmen und Ausgaben einander gegenübergestellt. Wer sich über Letztere unsicher ist und genug Zeit hat, sollte ein, zwei Monate lang ein Haushaltsbuch führen und darin seine variablen und fixen Kosten aufzeichnen. Die Fixkosten sind alle Ausgaben, die während eines definierten Zeitraums unverändert bleiben, während die Höhe der variablen Kosten von Monat zu Monat schwanken kann. Dazu gehören die folgenden Dinge.
Variable Kosten | Fixkosten |
- Grundbedarf (Nahrungsmittel, Kleidung, Hygiene usw.)
- Ausgaben für Hobbys, Geschenke oder Haustiere - Transportkosten (Treibstoff/Ticket für den ÖPNV)
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- Miete
- Strom - Internet, Handy und Telefon - Versicherungsbeiträge - GEZ-Gebühr - Hundesteuer - Kfz-Steuer - Private Altersvorsorge oder Sparplan |
Grob geschätzt betragen die Lebenshaltungskosten für eine Einzelperson rund 800 Euro im Monat, für jede weitere im Haushalt lebende Person kommen 300 Euro hinzu. Je höher die gewünschte Kreditsumme ist, desto konservativer sollte kalkuliert werden, um sich nicht zu übernehmen. Das ist vor allem bei der Baufinanzierung wichtig, weil es dort um sehr hohe Beträge geht.
Anschließend wird die Summe aller Ausgaben vom Nettohaushaltseinkommen abgezogen. Die Differenz entspricht dem verfügbaren Einkommen, von dem der Haushalt Konsumausgaben finanzieren und einen Teil sparen kann. Empfehlungen zufolge sollten davon maximal 70 % für die Rückzahlung eines Ratenkredits verplant werden, um ungeplante Zahlungen abzupuffern.
Wer beispielsweise netto 2000 Euro im Monat verdient, 800 Euro Miete zahlt und 800 Euro im Monat ausgibt, hat unterm Strich 400 Euro übrig. 70 % davon entsprechen 280 Euro und das ist der Betrag, der der maximalen Kreditrate entspricht.
Bei der Bestimmung der höchstmöglichen Kreditsumme kommt es außerdem darauf an, für wie lange der Verbraucher bereit (und in der Lage) ist, sich zu verschulden. Mit wachsender Kreditrate nimmt die verfügbare Darlehenssumme zu, gleichzeitig steigen die Zinskosten. Wer 280 Euro im Monat übrig hat und das Darlehen nach spätestens zwei Jahren getilgt haben möchte, kann sich demzufolge höchstens 6720 Euro (inkl. Zinsen!) leihen. Unter Berücksichtigung eines effektiven Jahreszinses von 4,5 % würde die reine Kreditsumme bei 6417,60 Euro liegen. Bei einer Laufzeit von vier Jahren sind 13.440 Euro möglich. Nach Abzug der Zinsen (rechnen wir wieder mit 4,5 % eff. Jahreszins) blieben davon noch 12.835,20 Euro zur freien Verwendung übrig.
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Zweidrittelzins
Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, für Kredite ein repräsentatives Beispiel anzugeben. Dafür berechnen sie die Kreditkosten mit dem sogenannten Zweidrittelzins. Das ist der Zinssatz, den mindestens zwei Drittel der Kreditnehmer bei dieser Bank erhalten. Schließlich wird der Zins bei den meisten Geldinstituten in Abhängigkeit von der Bonität bestimmt. Entscheidend ist der effektive Jahreszins, nicht der Sollzins. Banken verraten nicht, auf welcher Datengrundlage sie ihren Zweidrittelzins berechnen, sodass der Zinssatz bei der Konditionsanfrage durchaus höher ausfallen kann. Eine gute Orientierung bietet die Zinsstatistik der Bundesbank, laut der ein Konsumkredit mit einer Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren momentan im Schnitt 4,41 % effektive Jahreszinsen (Stand: 05/2020) kostet. Beim Kreditvergleich sollte aufgrund der hohen Spannweite nicht allein der günstigste Zinssatz für die Auswahl eines bestimmten Angebots sein.
Sondertilgungen und vorzeitige Rückzahlung
Ziel eines Darlehens sollte stets dessen schnelle vollständige Tilgung sein. Darum ist es lohnenswert, beim Kreditvergleich nach Banken Ausschau zu halten, die Sondertilgungen oder die Rückzahlung vor Ende der Laufzeit des Kredits erlauben. Auf diese Weise ist es dem Kreditnehmer möglich, unverhoffte Zusatzeinkünfte zu nutzen, um die Kreditdauer zu verkürzen und schneller wieder schuldenfrei zu sein. Nicht alle Geldinstitute erlauben kostenlose Sonderzahlungen. Manche erheben im Fall der vorzeitigen Ablösung, also vor dem regulären Ende des Kreditvertrags, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Diese ist bei Ratenkrediten seit 2010 auf höchstens 1 % der Restschuld begrenzt. Falls die restliche Laufzeit des Darlehens kürzer als ein Jahr ist, darf die Vorfälligkeitsentschädigung 0,5 % der Restschuld nicht übersteigen. Bei Baufinanzierungen fehlen solche gesetzlichen Vorgaben bisher. Einige Anbieter von Onlinekrediten verzichten auf die Vorfälligkeitsentschädigung, darunter die Deutsche Bank oder die Bank of Scotland.
Geplante Verwendung
Einen Konsumentenkredit darf nur aufnehmen, wer auf eigene Rechnung handelt und das Geld für private Gründe nutzt. Häufig steht Privatkunden frei, wofür sie ihr Darlehen ausgeben. Einzig die Finanzierung von Baumaßnahmen oder Neubauten ist ausgeschlossen. Soll das Darlehen einem bestimmten Zweck dienen, beispielsweise der Autofinanzierung oder Umschuldung eines Altkredits, sollten Konsumenten dies beim Kreditvergleich angeben. Der Grund: Zweckgebundene Kredite sind etwas günstiger. Auf diese Weise weiß die Bank, wofür das geliehene Geld ausgegeben wird und das hat einen positiven Einfluss auf die Risikobewertung des Antragstellers – und seinen Zinssatz. Deswegen ist ein Darlehen ohne Verwendungszweck teurer als beispielsweise ein Autokredit.
Vorteile: |
Restschuldversicherung
Beim Abschluss des Kreditvertrags bieten die meisten Banken die Option, außerdem eine Restschuld- oder Ratenschutzversicherung abzuschließen. Es handelt sich um eine zusätzliche Kreditsicherung. Diese Versicherung springt für den Kreditnehmer (bzw. seine Angehörigen) ein, falls er durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Tod seiner Verpflichtung zur Ratenzahlung nicht nachkommen kann. Was in der Theorie sinnvoll erscheint (und es bei den großen Summen einer Baufinanzierung ist), ist bei verhältnismäßig kleinen Ratenkrediten überflüssig. Das liegt daran, dass die Versicherungsprämie samt Vermittlungsgebühr direkt mit der ersten Monatsrate bezahlt wird und die Kreditkosten hebt. Zudem sind die Versicherungskosten mehrheitlich nicht im Zins berücksichtigt, sodass es Verbrauchern schwerfällt, die exakten Kosten abzuschätzen. Hinzu kommt, dass bei solchen Versicherungen der Leistungszeitraum größtenteils begrenzt ist oder in ihren Bedingungen eine Reihe von Ausschlussklauseln enthalten sind. Beispielsweise zahlen einige Ratenschutzversicherungen nicht, wenn der Kreditnehmer arbeitslos wird, weil sein befristeter Arbeitsvertrag ausgelaufen ist.
Obwohl es Banken manchmal anders vermitteln: Der Abschluss einer Restschuldversicherung ist nicht verpflichtend und sollte bei Ratenkrediten abgelehnt werden. Wer seine Ratenzahlungen absichern möchte, ist mit einer Risiko-Lebensversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung deutlich besser beraten.
Vorteile: |
Welchen Kredit bekomme ich?
Wie genau Banken entscheiden, wer einen Kredit bekommt und wer nicht, bleibt ihr Geheimnis. Sicher ist, dass sie solchen Personen Geld leihen, bei denen sie sicher sind, dass sie es zurückbekommen werden. Wer volljährig und dadurch die folgenden Voraussetzungen erfüllt, für den stehen die Chancen eines angenommenen Kreditantrags gut.
- Volljährigkeit: Einen Ratenkredit kann aufnehmen, wer das 18. Lebensjahr vollendet und damit voll geschäftsfähig ist. Außerdem ist es notwendig, dass der Antragsteller einen deutschen Wohnsitz hat und ein Girokonto bei einem deutschen Kreditinstitut besitzt.
- Festes Einkommen: Ohne ein geregeltes Einkommen gibt es keinen Kredit. Verständlich, denn von irgendetwas müssen die Raten schließlich bezahlt werden. Außerdem muss dieses über der Pfändungsgrenze von momentan 1179,99 Euro Je nach Bank kann es hierbei Unterschiede geben, beispielsweise für Kleinkredite. Neben dem Gehalt aus Lohnarbeit zählen Einkünfte aus Rente, Unterhalt oder Kindergeld. Wer kein regelmäßiges Einkommen hat, wird leider keinen Kredit bekommen.
- Ausreichend Bonität: Die Prüfung der Kreditwürdigkeit ist bei Ratenkrediten Standard und bei Großkrediten über 750.000 Euro per Gesetz vorgeschrieben. Schließlich trägt der Kreditgeber, also die Bank, im Falle eines Zahlungsausfalls das Risiko selbst und versucht deshalb, dieses gering zu halten. Anbieter, die Kredite ohne Schufa-Prüfung oder Kredite trotz eines negativen Schufa-Eintrags vergeben, sind teuer oder unseriös. Je besser die Bonität eines Kreditanwärters ist, desto niedrigere Zinsen bekommt er.
- Beruf und Arbeitsvertrag: Die besten Karten bei der Kreditvergabe haben Arbeitnehmer mit unbefristetem Arbeitsvertrag, weil ein sicherer Arbeitsplatz und ein demzufolge regelmäßiges Einkommen das Risiko für die Bank senken. Anträge von Angestellten mit befristetem Arbeitsverhältnis können nur berücksichtigt werden, wenn die Kreditlaufzeit vor Ablauf der Vertragsfrist liegt. In jedem Fall sollten Arbeitnehmer mindestens seit sechs Monaten in ihrem Job arbeiten, also aus der Probezeit raus sein. Für Beamte gibt es spezielle Beamtenkredite. Im Gegenzug haben es Freiberufler und Selbstständige schwer, sich für ein Bankdarlehen zu qualifizieren. Manche Banken lehnen sie von vorneherein ab, andere gewähren den Kredit höchstens unter festen Bedingungen oder für definierte Berufsgruppen wie Anwälte, Steuerberater oder Ärzte. Außerdem sollte die selbstständige Tätigkeit schon einige Zeit ausgeübt werden.
- Alter: Es gibt Kreditinstitute, die Anträge von Kreditnehmern ab einem bestimmten Alter Allerdings gibt es kein generelles Alter, ab dem Personen zu alt für einen Kredit sind. Das hängt von den Richtlinien der Bank und dem Einzelfall ab. Wer eine gute Bonität hat, erhält womöglich mit 60 oder 70 Jahren noch ein Darlehen. In Anbetracht der Lebenserwartung dürfte es für Antragsteller ab einem Alter von 80 oder 90 Jahren schwierig werden, aus dieser Altersgruppe stammt jedoch kaum ein Kreditanwärter.
- Anzahl der Kreditnehmer: Wer einer freiberuflichen Tätigkeit nachgeht oder allein keine gute Bonität hat, kann durch einen zweiten Kreditnehmer seine Chancen auf eine positive Kreditentscheidung erhöhen. Jedenfalls, wenn die zweite Person ebenfalls ein regelmäßiges Einkommen über der Pfändungsgrenze hat und die anderen Voraussetzungen erfüllt. Für die Bank bedeuten zwei Kreditnehmer eine höhere Sicherheit und niedrigere Übrigens muss die zweite Person nicht zwingend der Ehe- oder Lebenspartner sein, ein Verwandter oder guter Freund kann genauso als zweiter Darlehensnehmer auftreten. Im Vertrag sollte der erste Kreditnehmer diejenige Person mit dem höheren Einkommen sein.
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Vom Kreditvergleich zum Darlehen
Der Kreditvergleich hat ein interessantes Angebot zutage gefördert? Auf diese Weise geht es jetzt mit der Antragstellung weiter. Dabei ist zu beachten, dass der genaue Prozess von der Bank abhängt, sodass hier nur eine allgemeine Beschreibung möglich ist.
Der Kreditantrag wird nun entweder im Vergleichsportal oder auf der Webseite der entsprechenden Bank ausgefüllt. Neben der gewünschten Kreditsumme und Laufzeit erfragt das Antragsformular persönliche Daten, Angaben zum Beruf und zum Einkommen sowie den Verwendungszweck des Darlehens. Falls zwei Personen den Kredit gemeinsam aufnehmen, müssen beide den Antrag ausfüllen. Hierzu werden möglicherweise die folgenden Dokumente benötigt:
- Gehaltsabrechnungen des letzten Jahres bzw. Rentenbescheide,
- Nachweis über bestehendes Arbeitsverhältnis,
- Kontoauszüge der letzten vier Wochen,
- Einkommensteuerbescheid,
- Nachweise von weiteren Einnahmen (Nebentätigkeit, Elterngeld, Mieteinnahmen, Unterhalt usw.),
- Nachweise über regelmäßige Zahlungen (Miete, Versicherungsbeiträge, Altersvorsorge, Unterhalt),
- Informationen zu Geldanlagen (Tagesgeld, Aktien, ETF-Sparpläne usw.),
- Nachweis von Immobilienbesitz sowie
- Unterlagen über bestehende Kredite.
Freiberufler können ihr Einkommen mit dem letzten Steuerbescheid, eine Gewinn-Verlust-Rechnung, Einkommen-Überschuss-Rechnung oder einer betriebswirtschaftlichen Auswertung nachweisen. Soll mit dem Darlehen das Girokonto ausgeglichen oder ein anderer Kredit abgelöst werden, sind dafür entsprechende Belege vorzulegen.
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Mitunter ist es möglich, diese Unterlagen einzuscannen und hochzuladen. Bei einigen Banken genügt es, die Zugangsdaten zum Onlinebanking anzugeben, dann wird das Gehaltskonto auf regelmäßige Geldeingänge geprüft. Am einfachsten ist es natürlich, wenn der Kredit bei der gleichen Bank aufgenommen wird, bei der der Antragsteller bereits Kunde ist. Andere Banken erwarten teilweise, dass die Belege in Papierform eingeschickt werden.
Vor allem bei Online- und Sofortkrediten kann eine vorläufige Entscheidung sofort fallen. Nimmt der Kunde das Kreditangebot an, muss er anschließend seine Identität nachweisen. Dies verlangt das Geldwäschegesetz. Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste ist das Videoident-Verfahren und erfordert die folgenden Unterlagen und Gegenstände:
- gültiges, unbeschädigtes Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass),
- internetfähiges Endgerät mit Kamera (Smartphone, Tablet, Laptop) sowie
- schnelle Internetverbindung.
Dabei führt der Antragsteller ein Videotelefonat mit einem Mitarbeiter eines sekundären Dienstleisters wie webID oder IdentityTrust. Der Darlehensnehmer beginnt den Vorgang über den Klick auf die entsprechende Schaltfläche, die z. B. mit „Online-Identifizierung jetzt starten“ beschriftet ist. Der Videochat öffnet sich und ein Mitarbeiter der entsprechenden Firma leitet den Neukunden durch den Prozess. Sicher ist, dass er währenddessen seinen Personalausweis oder Reisepass in die Kamera halten und die entsprechende Ausweisnummer vorlesen muss. Außerdem gleicht der Angestellte das Foto des Ausweises mit dem Videobild ab. Stimmen alle Angaben, erhält der potenzielle Kreditnehmer eine TAN per SMS oder E-Mail, die er in ein dafür vorgesehenes Feld einträgt und damit das Videoident-Verfahren beendet. Dieser Vorgang ist ebenso rechtskräftig wie eine Unterschrift und nach wenigen Minuten erledigt.
Bei herkömmlichen Ratenkrediten erhält der Antragsteller in den nächsten Tagen einen Brief oder eine E-Mail von der Bank. Darin erfährt er, ob er den Kredit überhaupt bekommt und, falls ja, zu welchen Konditionen. Vor allem bei Online- und Sofortkrediten kann die Entscheidung der Bank direkt nach der Antragstellung mitgeteilt werden. Meistens liegt den Unterlagen ein Coupon für das Postident-Verfahren bei. Mit dem unterschriebenen Vertrag, diesem Coupon und einem Ausweisdokument begibt sich der Kreditnehmer nun in die nächste Postfiliale, ein Paketshop reicht leider nicht. Dort zeigt er alle Unterlagen vor, ein Mitarbeiter erledigt den Rest und schickt anschließend alle Papiere direkt an die Bank weiter. Kostenlos natürlich.
Wann der Kredit ausgezahlt wird, hängt von der Bank und der Art des Legitimationsverfahrens ab. Bei einem komplett online beantragten Internetkredit erfolgt nach positiver Bonitätsprüfung die Überweisung innerhalb weniger Tage. Einige Kreditinstitute bieten ihren Kunden die Auszahlung zu einem bestimmten Wunschtermin an.
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Wie wird ein Kredit zurückgezahlt?
Die Tilgung des Darlehens erfolgt in gleichbleibenden Monatsraten, die stets zu einem festen Termin vom Referenzkonto abgebucht werden. Die Rückzahlung beginnt unmittelbar nach der Auszahlung des Darlehens. Manche Banken erlauben ihren Darlehensempfängern, den Tilgungstag frei zu wählen oder sich einen von mehreren Terminen auszusuchen. Es ist sinnvoll, den Abbuchungstag mit dem Eingang des Gehalts abzustimmen.
Wer aus welchen Gründen auch immer zu mehr Geld kommt, sollte dieses in die Rückzahlung des Kredits stecken, um Zinskosten zu sparen. Viele Kreditgeber gestatten Sondertilgungen oder die vorzeitige Auslösung des Darlehens, die Konditionen variieren.
Gerät der Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten und merkt, dass er in diesem Monat seine Ratenzahlung nicht aufbringen kann, ist es wichtig, umgehend Kontakt mit der Bank aufzunehmen. Einige Geldinstitute erlauben Konsumenten ohnehin, einmal im Jahr eine Rate auszusetzen, um vorübergehende finanzielle Engpässe ohne weitere Konsequenzen abzufangen. Bei längeren Zahlungsproblemen sind eine Senkung der Rate, eine längere Ratenpause oder Stundung der Ratenzahlung denkbare Lösungen. Wichtig ist in jedem Fall eine ehrliche, offene Kommunikation. Andernfalls droht die Kündigung des Kreditvertrags samt negativem Schufa-Eintrag und dies ist auf jeden Fall zu vermeiden.
Fazit zum Kreditvergleich
Ein Kredit kann vieles ermöglichen, vom lang ersehnten Auto bis zur Traumhochzeit. Wer ganz sicher ist, die finanzielle Belastung eines Darlehens schultern zu können, sollte auf jeden Fall einen Kreditvergleich vornehmen. Denn die Entscheidung für einen Kredit bestimmt den Lauf der kommenden Jahre und soll daher auf Basis vieler Informationen getroffen werden.
Online-Kreditrechner stellen die Angebote unterschiedlicher Banken und Kreditvermittler einander gegenüber und weisen ihre Nutzer gleich auf grundlegende Eigenschaften wie kostenlose Sondertilgungen hin. Damit ermöglichen sie eine konkrete und gleichzeitig schnelle Auswahl, die überdies viel Geld sparen kann.