Günstige Handyverträge – sparen mit dem passenden Vertrag
Das Mobiltelefon ist für die meisten Menschen weltweit ein unverzichtbarer Begleiter. Hauptsächlich bei jungen Leuten gilt der erste Gedanke am Morgen und der letzte vor dem Einschlafen dem Smartphone. Das mobile Internet gewährt uns rund um die Uhr Zugriff auf unerschöpfliche Informationen zu allen erdenklichen Themen. Wir kommunizieren mit Menschen rund um den Globus, streamen Musik und Filme, kaufen ein und kontrollieren selbst aus tausend Kilometern Entfernung die Raumtemperatur in unserem Wohnzimmer. Was vor wenigen Jahrzehnten noch wie eine Science-Fiction-Geschichte geklungen hätte, ist heute Realität. Gleichzeitig ist ein Smartphone noch immer das, was es als Handy schon in seinen ersten Tagen war: ein mobiles Telefon.
Die Basis aller Anwendungsmöglichkeiten, die ein modernes Smartphone bietet, bildet ein Handyvertrag zwischen dem Nutzer und einem Mobilfunkanbieter. Letztgenannter nutzt die Infrastruktur der großen Netzbetreiber und ermöglicht auf diese Weise seinen Kunden, zu telefonieren sowie Daten zu senden und zu empfangen.
Das bereits enorme Interesse an mobiler Telefonie und mobilem Internet nimmt stetig zu. Entsprechend groß ist seine wirtschaftliche Bedeutung. Obwohl die Zahl der Netzbetreiber durch Zusammenschlüsse in den letzten Jahren auf drei gesunken ist, wächst die Anzahl der Mobilfunkanbieter und Handytarife kontinuierlich. Mussten Verbraucher sich in den ersten Jahren für einen der Netzbetreiber entscheiden und konnten lediglich aus dessen Mobilfunktarifen auswählen, sind in den letzten Jahren etliche unabhängige Anbieter hinzugekommen, die mit günstiger werdenden Tarifen um die Gunst der Kunden werben. Die Verbraucher profitieren von der wachsenden Konkurrenz. Gleichzeitig stehen sie vor der Herausforderung, aus der riesigen Vielfalt den günstigsten Handyvertrag auszuwählen.
Was zeichnet einen günstigen Handyvertrag aus?
Bevor die Suche nach dem günstigsten Handyvertrag beginnt, sollten Interessenten sich klar machen, dass günstig nicht mit billig gleichzusetzen ist. Die Beurteilung eines Angebots ergibt erst Sinn, wenn den Kosten die Tarifleistungen gegenübergestellt werden. Wesentliche Merkmale zum Vergleich einzelner Handytarife sind daher abgesehen vom Preis die folgenden Punkte:
- Telefonnetz
- Vertragslaufzeit
- Inklusivminuten
- Inklusiv-SMS
- Übertragungsgeschwindigkeit
- Datenvolumen
- Optionale Zusatzleistungen
Der günstigste Tarif ist letztlich jener, der zum besten Preis die für den Nutzer individuell besten Leistungen bietet. Ausschlaggebend ist in erster Linie das Nutzungsverhalten des Kunden. Vieltelefonierer stellen zum Beispiel andere Anforderungen als Handynutzer, die mit ihrem Smartphone überwiegend mobil surfen.
Welches Telefonnetz ist das beste?
Der Handynutzer begegnet dem eigentlichen Telefonnetz im Alltag gelegentlich in Gestalt von Funkmasten. Hinter ihnen steht eine komplexe technische Infrastruktur, die Telefonkunden weltweit untereinander und mit dem Internet verbindet. Bundesweit beziffert die Bundesnetzagentur die Zahl der Funkanlagen im Mobilfunk auf rund 75 000 Standorte.
Die höchste Konzentration an Sendeanlagen findet sich in Großstädten und Ballungsgebieten. Vor allem im ländlichen Raum zeigen Untersuchungen nach wie vor größere Lücken im Funknetz.
Die gesamte Infrastruktur ist unter drei großen Netzbetreibern aufgeteilt:
- Telekom (D1-Netz)
- Vodafone (D2-Netz)
- O2/Telefónica
Die Verteilung der Standorte einzelner Netzbetreiber ist ungleichmäßig. Außerdem nutzen nicht alle Einrichtungen denselben Mobilfunkstandard und arbeiten entsprechend nicht mit der identischen Übertragungsgeschwindigkeit. Insbesondere im aktuell schnellsten Verbindungsstandard, dem LTE-Netz, zeigen sich noch die größten Funklöcher. Hier hinkt ebenfalls der ländliche Bereich sprichwörtlich den technischen Möglichkeiten hinterher.
Wer nach dem günstigsten Mobilfunkanbieter sucht, sollte sich deshalb als Erstes darüber informieren, welcher Netzbetreiber am gewünschten Einsatzort des Handys die beste Netzabdeckung und höchste Übertragungsgeschwindigkeit bietet. Diesbezüglich spielt das individuelle Nutzungsverhalten eine übergeordnete Rolle. Wer mit dem Handy ausschließlich telefonieren möchte, benötigt hierfür zwar eine stabile Netzabdeckung, die Übertragungsgeschwindigkeit ist nebensächlich, da für Telefonie keine hohen Datenraten erforderlich sind. Wer hingegen mit seinem Smartphone ins Internet gehen will, ist heutzutage zumindest auf 3G angewiesen. Soll das Smartphone den klassischen Breitbandanschluss ersetzen, gelingt dies optimal ausschließlich im LTE-Netz.
Auf das gesamte Bundesgebiet bezogen bietet das D1-Netz der Telekom die beste Abdeckung, gerade im ländlichen Raum.
Eine beliebte Möglichkeit, die Vorzüge verschiedener Netze zu nutzen, bieten Dual-SIM-Handys. Mit zwei SIM-Kartenslots ausgestattet, kann der Nutzer über ein Netz telefonieren und in einem zweiten surfen.
Laufzeitvertrag vs. Prepaidhandytarif
Ist die Wahl auf eines der drei Mobilfunknetze gefallen, bieten zahlreiche Mobilfunkanbieter mit verschiedenen Tarifen zwei grundlegende Abrechnungsvarianten an: den Laufzeitvertrag und guthabenbasierte Prepaidtarife ohne Vertragsbindung.
In einem Laufzeitvertrag vereinbaren Nutzer mit einem Mobilfunkanbieter die Bedingungen eines Mobilfunknetzzugangs für anfänglich üblicherweise zwei Jahre. Nach Ablauf dieser Anfangszeit verlängert sich der Vertrag, sofern der Kunde ihn nicht fristgerecht kündigt, um weitere zwölf Monate zu den festgelegten Konditionen.
Abhängig vom gewählten Tarif beinhaltet der Vertrag Freiminuten und Datenpakete oder regelt eine verbrauchsabhängige Abrechnung pro Minute, SMS und Datenvolumen. Die Berechnung erfolgt monatlich.
Der Laufzeitvertrag ist die bevorzugte Variante für die meisten Mobilfunknutzer. Trotzdem entscheiden sich zunehmend mehr Verbraucher bewusst gegen eine längerfristige Vertragsbindung und wählen einen der zahlreichen Prepaidtarife von Netzbetreibern und Mobilfunkanbietern.
Individuelle Voraussetzungen entscheiden darüber, welche Variante, Laufzeitvertrag oder Prepaidtarif, die preiswertere Wahl ist. Wer viel und regelmäßig telefoniert und mit dem Smartphone im Internet surft, findet in der Regel in Laufzeitverträgen die insgesamt günstigeren Angebote. Einfach ausgedrückt honorieren die Anbieter die längerfristige Bindung mit besseren Konditionen. Oftmals hält die vermeintliche Ersparnis höchstens dem ersten Blick stand. Ein Grund hierfür ist zum Beispiel die anfängliche Vertragsbindung von 24 Monaten. Für diesen Zeitraum sind die Konditionen verbindlich. Dies ist selbst dann noch der Fall, wenn sie sich für Neuverträge zugunsten des Kunden verbessern. Der Vertragskunde zahlt also im Zweifelsfall mehr als ein Neukunde für die gleiche oder eine bessere Leistung.
Prepaidtarife legen Kosten und Konditionen dagegen von Monat zu Monat fest. Per Überweisung, Guthabenkarte oder automatisierter Abbuchung aufgeladenes Guthaben wird abtelefoniert. Dabei besteht die Möglichkeit der verbrauchsabhängigen Abrechnung oder der monatlichen Buchung eines Pakets aus Freiminuten und Datenvolumen.
Prepaidtarife bieten maximale Flexibilität. Wenn sich das individuelle Nutzungsverhalten kurzfristig verändert, kann der Nutzer seinen Tarif unkompliziert anpassen. Ist das Smartphone über längere Zeit gar nicht im Einsatz, erzeugt es im Prepaidmodell keine Kosten. Besteht hingegen der Wunsch, für einen Urlaub mehr Datenvolumen zu nutzen, kann der Kunde im Vorfeld für den gewünschten Zeitraum problemlos ein größeres Paket buchen.
Außerdem steigt die Anzahl der Verbraucher, die sich für einen Prepaidtarif entscheiden, weil dieser für sie die einzige Möglichkeit darstellt, ein Mobiltelefon zu nutzen. Anbieter von Laufzeitverträgen nutzen eine sorgfältige Bonitätsprüfung, um sich gegen Zahlungsausfälle zu schützen. Zu diesem Zweck greifen sie in den meisten Fällen auf Informationen der großen Wirtschaftsauskunfteien, allen voran der Schufa, zurück. Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung erfasst Daten zum Bezahlverhalten von Verbrauchern. Wer einen Kredit aufnimmt, eine Wohnungseinrichtung finanziert oder eine andere Zahlungsverpflichtung eingeht, wird von der Schufa beobachtet. Positives Bezahlverhalten dokumentiert sie ebenso wie Zahlungsschwierigkeiten. Die dadurch gesammelten Informationen werden genutzt, um ein sogenanntes Scoring zu erstellen. Ein Zahlenwert gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit.
Mobilfunkanbieter nutzen diese standardisierten Informationen, um über einen Vertragsschluss mit einem potenziellen Neukunden zu entscheiden. Laut Statistik verzeichnet die Schufa zu rund zehn Prozent aller Deutschen mindestens ein Negativmerkmal. Darunter ist der Anteil der 35- bis 39-Jährigen mit einer schlechten Bewertung ihrer Bonität besonders hoch. Dies hat zur Folge, dass Mobilfunkanbieter Verbraucher mitunter als Kunden in einem Laufzeitvertrag ablehnen. Wer trotzdem nicht auf ein Mobiltelefon verzichten möchte oder kann, für den ist das Prepaidhandy eine gute Alternative. Ohne eine Vertragsbindung und dadurch ohne laufende Kosten verzichten Anbieter auf eine Bonitätsprüfung, da es nicht erforderlich ist, ein Ausfallrisiko einzuschätzen. Für beide Seiten entstehen über den im Voraus bezahlten laufenden Monat hinaus keine Verpflichtungen.
Prepaidtarife eignen sich außerdem für Kinder und Jugendliche, die ein Handy benötigen und noch über kein eigenes Einkommen verfügen. Sie können Prepaidguthaben mit ihrem Taschengeld aufladen und Erziehungsberechtigte riskieren nicht, dass Kinder auf ihren Namen in einem Laufzeitvertrag Schulden machen, indem sie zum Beispiel kostenpflichtige Rufnummern wählen oder durch In-App-Käufe Zahlungsverpflichtungen eingehen.
Prepaidtarife finden sich in allen Netzen und die Preise, insbesondere für Flatrate-Pakete mit Datenvolumen, unterscheiden sich kaum erkennbar von jenen in Laufzeitverträgen.
Ein Großteil der Verbraucher entscheidet sich dennoch für einen Handyvertrag, weil er bequem ist und weil er ihnen die Möglichkeit bietet, ein neues Mobiltelefon zu erhalten. Wer nicht auf ein teures Marken-Smartphone verzichten will, sich dieses aber nicht mit einer Einmalzahlung in Höhe von häufig mehreren hundert Euro leisten kann, stottert den Preis in Raten über die monatliche Mobiltelefonrechnung ab.
Zwar gibt es in Fachgeschäften zahllose günstige Handys ohne Vertrag und SIM-Lock. Ebenso bietet der Gebrauchtwarenmarkt eine riesige Auswahl an älteren, preiswerten und voll funktionsfähigen Modellen. Dennoch ist manchen Menschen das Handy als Statussymbol so wichtig, dass sie die höhere finanzielle Belastung in Kauf nehmen.
Wer sich für einen Handyvertrag mit Handy entscheidet, sollte im Vorfeld genau prüfen, ob er nicht in dieser Variante deutlich mehr als notwendig für das Smartphone bezahlt. Vor allen Dingen stellt sich die Frage, in wie vielen Monatsraten für das Telefon zu bezahlen ist und was passiert, wenn die Summe der Teilzahlungen den Wert des Telefons übersteigt. Üblicherweise sollte das Smartphone dann in den Besitz des Nutzers übergehen. Der entsprechende Anteil an der Monatsrechnung entfällt dann. Darauf ist allerdings kein Verlass. Möglicherweise zahlt der Mobilfunknutzer weiter jeden Monat für ein Telefon, das ihm bereits gehört.
Eine sinnvolle Alternative zum Handy mit Vertrag ist deshalb der Ratenkauf, der zum Beispiel im Angebot der meisten Elektronikmärkte und Handyshops zu finden ist. Dieser lohnt sich schon deshalb, weil bei vielen Mobilfunkanbietern Top-Handys einzig in Verbindung mit teuren Premium-Tarifen erhältlich sind. Deren Konditionen entsprechen nicht zwingend den individuellen Bedürfnissen des Nutzers.
Welche Übertragungsgeschwindigkeit brauche ich?
Wer mit seinem Mobiltelefon hauptsächlich telefoniert, der wirft von Zeit zu Zeit einen kritischen Blick auf die fünf kleinen Balken, die den Infobereich der meisten Smartphones zieren. Sie geben Auskunft über die aktuelle Empfangsstärke. Je geringer diese ist, desto mühsamer wird das Telefonieren. Die Folgen einer schlechten Verbindung sind Übertragungsstörungen und Gesprächsabbrüche. Diese liegt nicht immer an einer mangelnden Netzabdeckung. Besonders in Gebäuden behindern Wände und Decken den Funkverkehr. Darüber hinaus trägt die Leistungsfähigkeit der eingebauten Antenne des Smartphones ebenfalls ihren Teil zur Übertragungsqualität bei.
Eine optimale Empfangsstärke ist außerdem die Voraussetzung für mobiles Internet. Bei ausreichendem Empfang kann das Smartphone die maximale Übertragungsgeschwindigkeit voll ausschöpfen. In welchem Tempo Daten über das Internet empfangen und gesendet werden, hängt außerdem davon ab, welche Datenraten der aktuelle Funkstandort ermöglicht. Hier zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede. Steht in der Taskleiste des Smartphones in E für Edge, merkt der Handynutzer schnell, dass ein Seitenaufbau im Browser kaum gelingt. Ob die derzeitige Maximalgeschwindigkeit des LTE-Netzes erreichbar ist, hängt vom Standort, Smartphone sowie Mobilfunktarif ab.
Welche Geschwindigkeit tatsächlich nötig ist, ist einmal mehr eine Frage des Nutzungsverhaltens. Um sie zu beantworten, soll an dieser Stelle zunächst ein Überblick über die unterschiedlichen, in deutschen Mobilfunknetzen verbreiteten Standards gegeben werden:
GSM (2G) |
max. 9,6 kbit/s |
GPRS (2.5G) |
max. 53,6 kbit/s |
EDGE (2.75G) |
max. 256 kbit/s |
3G (UMTS) |
max. 384 kbit/s |
HSPA+ (3.5G) |
max. 42 MBit/s |
LTE (4G) |
max. 300 MBit/s |
Um diese für die meisten Handynutzer sehr abstrakten Werte besser einordnen zu können, hilft es zu wissen, für welche Onlineaktivitäten welche Geschwindigkeit mindestens erforderlich ist.
Von mobilem Internet ist erst seit Einführung des 3G-Netzstandards die Rede. Unter der Bezeichnung UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) sind mehrere Standards zusammengefasst, die mit HSPA+ maximal eine Geschwindigkeit von 42 MBit/s erreichen. Für die folgenden alltägliche Anwendungen mit geringem Datenbedarf genügt eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 1 MBit/s:
- WhatsApp und andere Messenger
- Streaming von Videos und Musik in geringer Qualität
- Wenig datenintensive Apps, z. B. für die Wettervorhersage
Webseiten sind heute überwiegend für die Betrachtung auf mobilen Endgeräten optimiert, dadurch verursacht Browsen einen geringen Datenverbrauch.
Wer sein Smartphone intensiv online nutzt, Musik und Videos in höchster Qualität streamt, moderne Onlinespiele spielt und häufige Videotelefonate führt, der benötigt deutlich höhere Übertragungsraten, die heute hauptsächlich das LTE-Netz bietet.
Wie viel Datenvolumen brauche ich?
Die meisten Mobilfunkanbieter werben mit Internet-Flatrates. Diese Bezeichnung trifft theoretisch zu, da innerhalb eines Abrechnungsmonats tatsächlich ein unbegrenzter Zugriff auf das Internet möglich ist. Trotzdem findet eine vom gewählten Tarif abhängige Begrenzung des verfügbaren Datenvolumens statt. Ist dieses aufgebraucht, drosselt der Mobilfunkanbieter die Übertragungsgeschwindigkeit auf ein vertraglich vereinbartes Minimum. Wie stark diese Drosselung ausfällt, hängt vom Anbieter ab. In einigen Tarifen liefert die vermeintliche Flatrate mit erschöpftem Datenvolumen maximal 16 kbit/s. Damit ist die Verwendung der meisten Onlinedienste fast unmöglich. In anderen kann der Kunde mit 32 oder 64 kbit/s zumindest Dienste wie WhatsApp weiterhin nutzen. Inzwischen O2 und einige andere Mobilfunkanbieter dazu übergegangen, zumindest in LTE-Tarifen eine dauerhafte Geschwindigkeit von 1 MBit/s zu gewährleisten.
Ist das Datenvolumen aufgebraucht, erlauben die meisten Anbieter, für den laufenden Abrechnungsmonat weitere Datenpakete unterschiedlicher Größe nachzubuchen. Dies ist zum einen mit zusätzlichem Aufwand verbunden, zum anderen ist das Zusatzvolumen meist teurer. Insofern sollten Mobilfunknutzer sich genau überlegen, wie viel Datenvolumen sie tatsächlich benötigen. Für eine zu große Menge zu bezahlen ist hierbei ebenso unnötig wie das Risiko einer vorzeitigen Drosselung und die Notwendigkeit des Nachkaufs. Smartphonenutzer mit einem Prepaidtarif sind diesbezüglich klar im Vorteil. Sie können jeden Monat frei entscheiden, ob sie den Tarif wechseln und das Datenvolumen aktuellen Veränderungen anpassen wollen.
Die Größe der Datenpakete wächst stetig. Tarife mit weniger als 1 GB sind mittlerweile die Ausnahme. Für Vielsurfer existieren passende Tarife mit bis zu 60 GB pro Monat und echte Flatrates, mit denen unbegrenzter Datentransfer bei gleichbleibend hoher Geschwindigkeit garantiert ist. Solche Mobilfunkverträge sind verständlicherweise mit bis zu 100 Euro pro Monat für den privaten Gebrauch zu teuer.
Um einschätzen zu können, wie viel Datenvolumen tatsächlich erforderlich ist, lohnt ebenfalls ein Blick auf beispielhafte Anwendungen und den mit ihnen verbundenen Datenverbrauch:
- Der Aufruf einer Webseite im Browser verbraucht bis zu 1 MB.
- Ein Bild über WhatsApp zu versenden, schlägt mit bis zu 1 MB zu Buche.
- Google verbraucht pro Suchanfrage rund 200 KB.
- Ein Musiktitel mit einer Dauer von drei Minuten frisst rund 2 MB.
- Abhängig von der Qualität benötigt eine Minute Video-Streaming bis zu 2 MB.
- Die Aktualisierung des Newsfeeds bei Facebook verbraucht etwa 500 KB.
Um vorab zu entscheiden, wie viel Datenvolumen ihr optimaler Vertrag enthält, sollten Verbraucher die eigenen Gewohnheiten im Umgang mit dem Smartphone hinterfragen.
Wer sich selber als reinen Gelegenheitsnutzer einstuft, zum Surfen mit dem Smartphone häufig auf ein WLAN-Netzwerk zugreifen kann und gelegentlich unterwegs zum Beispiel die Adresse oder Öffnungszeiten eines Geschäfts im Internet recherchiert, kann sich mit einem kleinen Datenpaket begnügen. Unter Umständen macht sich eine Abrechnung nach Verbrauch bezahlt. Die meisten Tarife bestehen inzwischen aus Flatrates und Datenpaketen. Mit 500 MB kommen sparsame Nutzer für gewöhnlich gut über den Monat. Solch kleine Pakete sind inzwischen selten geworden.
Der Durchschnittsnutzer verwendet das mobile Internet regelmäßig, aber nicht exzessiv. Er nutzt WhatsApp, Facebook und Twitter. Er checkt unterwegs seine E-Mails und ruft Informationen aus dem Internet ab. Musik oder Videos streamt er selten und nutzt dafür nach Möglichkeit ein WLAN-Netzwerk. Mit 1 oder maximal 2 GB kommt ein durchschnittlicher Nutzer gut zurecht.
Junge, ausgesprochen internetaffine Smartphonenutzer sind quasi dauerhaft online. Sie checken im Minutentakt die sozialen Medien, lesen und schreiben E-Mails, bleiben mit Freunden und Familie via Messenger in regem Kontakt. Sie stellen jede Frage, die ihnen im Alltag begegnet, an Google und nutzen ihr Smartphone als Kamera, die Bilder in hoher Auflösung direkt mit Followern teilt oder per WhatsApp versendet. Musik und Videos genießen diese Intensivnutzer häufig im mobilen Netz und benötigen für all das monatlich 3 bis 4 GB Datenvolumen.
Deutlich größere Datenpakete von mindestens 6 GB pro Monat beanspruchen echte Internetjunkies, die zu keinem Zeitpunkt auf den mobilen Internetzugang verzichten möchten. Sie verschicken und teilen Bilder und Videos, streamen Musik und Filme und verzichten sogar zu Hause auf ein WLAN-Netzwerk zugunsten des möglicherweise schnelleren mobilen Internets. Mitunter erzeugen sie mit ihrem Telefon einen Hotspot, um unterwegs mit Tablet oder Laptop online zu gehen.
Vor einem Tarifwechsel ist es sinnvoll, seinen tatsächlichen Verbrauch zu überprüfen. Hierzu eignet sich zum Beispiel die Smartphone-App des Mobilfunkbetreibers, die den laufenden Verbrauch aufzeichnet. Das Smartphone selber registriert ebenfalls den Datenverkehr und zeigt, welches Datenvolumen der Nutzer innerhalb eines eingegrenzten Zeitraums beansprucht hat.
Welche Zusatzleistungen sind entscheidend?
Der Wettbewerb der verschiedenen Anbieter macht das mobile Internet zunehmend preiswerter. Gleichzeitig nähern sich die Tarife einer Kategorie einander an. Selten haben vergleichbare Flatrate- und Datenpakete deutliche Preisunterschiede. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf Tarifdetails und Zusatzleistungen, die die individuelle Entscheidung in einem Handytarifvergleich erleichtern können.
Wenige Handynutzer fühlen sich langfristig an einen Mobilfunkanbieter gebunden. Die mögliche Ersparnis motiviert die meisten Verbraucher, spätestens zum Ende einer Vertragsbindung einen Anbieter- oder Tarifwechsel in Betracht zu ziehen. Gleichzeitig scheuen viele Menschen den mit einem Wechsel verbundenen Aufwand. Insbesondere wenn der Anbieterwechsel zu einer neuen Rufnummer führt, entscheiden sich Kunden in der Regel gegen die Veränderung. Allen Kontakten eine neue Nummer mitteilen zu müssen, die Systemeinstellungen in Apps und Einträge in Internetprofilen zu verändern oder gar Drucksachen wie Visitenkarten neu anfertigen zu lassen, kostet Zeit und Geld. Diesen Umstand haben die Mobilfunkanbieter schnell erkannt und werben deshalb überwiegend mit der Möglichkeit einer Rufnummernmitnahme. Inzwischen ist das Recht auf Portierung in § 46 des Telekommunikationsgesetzes verankert. Die Verpflichtung betrifft allerdings nur den Partner im bestehenden Vertrag, nicht den neuen Mobilfunkanbieter. In der Praxis entsprechen fast alle Unternehmen dem verständlichen Kundenwunsch, ihre Telefonnummer dauerhaft zu behalten.
Der Anbieter im bestehenden Vertrag ist berechtigt, für die Dienstleistung der Rufnummernmitnahme eine Gebühr zu erheben. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat die deren Höhe auf aktuell 30,72 Euro begrenzt. Durchschnittlich liegt sie bei 25 Euro. Häufig übernimmt der neu gewählte Mobilfunkanbieter diese in Form einer Gutschrift, sodass dem Kunden letztlich keine zusätzlichen Kosten entstehen. Etwas aufwendiger, doch inzwischen ohne größere Probleme möglich ist die Rufnummernmitnahme bei Prepaidtarifen.
Eine weitere Zusatzleistung der meisten Anbieter sind spezielle Datenflatrates. Klassische Mobilfunktarife umfassen Minutenpreise, Freiminuten und Inklusiv-SMS oder Flatrates sowie Volumenpakete für mobiles Internet. In diesen Datenpaketen ist sämtlicher Datenverkehr, egal ob Surfen im Internet, Social Media oder Online-Streaming, enthalten. Mobilfunkanbieter tragen dem Nutzungsverhalten ihrer Kunden zunehmend Rechnung, indem sie Flatrates für ausgewählte Onlineanwendungen anbieten. Eine Social-Media-Flatrate deckt den gesamten Datenverkehr ab, der über Facebook, Twitter und Co. anfällt. Musik-Flatrates ermöglichen das unbegrenzte Streamen über einzelne Dienste wie Spotify. Ja, selbst E-Book-Downloads lassen sich pauschal über eine Flatrate abrechnen.
Wie findet man den besten Handyvertrag?
Auf den ersten Blick ähnelt der günstigste Handyvertrag der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Schließlich halten derzeit mehrere Dutzend Provider viele unterschiedliche Tarifmodelle bereit. Sich hier eigenständig einen vollständigen Überblick zu verschaffen, ist mit einem enormen Aufwand verbunden. Glücklicherweise ist es nicht notwendig, selber die einzelnen Tarifdetails zu recherchieren und miteinander zu vergleichen. Diese Arbeit übernehmen Vergleichsplattformen im Internet, wie zum Beispiel Check24.de oder Verivox.de. Sie sammeln Informationen zu den verschiedenen Anbietern und Tarifen und ermöglichen eine individuelle Selektion der Daten anhand unterschiedlicher Tarifmerkmale.
Der Nutzer kann sich im ersten Schritt für eines der drei Mobilfunknetze entscheiden oder mehrere auswählen. Zudem lassen sich die Suchergebnisse nach Merkmalen wie Inklusivminuten und Datenvolumen filtern. Weitere Filter sind:
- Vertragstyp (Laufzeitvertrag oder Prepaid)
- Datengeschwindigkeit
- Verzicht auf eine Datenautomatik (Drosselung bei Überschreiten des Datenvolumens)
- Ablehnungsquote (bei Laufzeitverträgen)
Die Ergebnisliste liefert einen Überblick über alle Tarife, die den gewählten Eigenschaften entsprechen. Im Anschluss kann diese Ansicht sortiert werden. Die Reihenfolge orientiert sich wahlweise an der monatlichen Grundgebühr, am Datenvolumen, an einer Empfehlung des Seitenbetreibers oder einem aus allen Tarifmerkmalen erstellten Qualitätsscore.
Zu jedem aufgeführten Tarif finden sich auf einen Blick alle relevanten Informationen. Mit einem Klick kann der Seitenbesucher zum Antrag wechseln. Der Betreiber der Plattform tritt als Vermittler auf und wirbt seinerseits bei vielen Tarifen mit zusätzlichen Anreizen, wie zum Beispiel einem Cashback. Kommt ein Vertrag zustande, wird ein Betrag zwischen 20 und 100 Euro auf das Konto des Neukunden überwiesen. Als Nachweis reicht es aus, die erste Abrechnung des ersten Monats einzureichen.
Wie läuft ein Vertragswechsel ab?
Ein regelmäßiger Tarifvergleich kann langfristig viel Geld sparen. Mobilfunkanbieter haben nämlich keinen Grund, Vertragsbedingungen zugunsten ihrer Kunden anzupassen. Bequemlichkeit kann folglich teuer werden, zumindest dann, wenn im Laufe der Jahre die Kosten für Neuverträge sinken, was in den letzten Jahren kontinuierlich der Fall ist.
Spätestens wenn sich ein Laufzeitvertrag seinem Ende nähert, was bei Neuverträgen erstmalig nach 24 Monaten und danach jährlich der Fall ist, liefern die verschiedenen Vergleichsplattformen einen Überblick über vorhandenes Einsparpotenzial.
Wichtig ist hierbei, die Kündigungsfrist des laufenden Vertrags im Auge zu behalten. Naturgemäß ist der Anbieter des bestehenden Vertrags nicht motiviert, seine Kunden darüber zu informieren und wenig kulant, selbst wenn die Kündigungsfrist minimal überschritten wird. Die Kündigungsfrist für Mobilfunkverträge ist nicht gesetzlich verankert, sondern ergibt sich aus den allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters. Üblicherweise liegt sie bei drei Monaten zum Monatsende.
Ist der Vertrag fristgerecht gekündigt, bleibt ausreichend Zeit für die Suche nach einem neuen Anbieter oder Tarif. Die Kündigung sollte in der Regel schriftlich erfolgen. Für den Fall, dass nur noch wenig Zeit bis zum Vertragsende und damit einer automatischen Verlängerung bleibt, sollte der Kunde das Kündigungsschreiben zur Sicherheit per Einschreiben versenden. Im Streitfall kann er auf diese Weise die Einhaltung der Frist belegen. Außerdem ist es ratsam, um eine schriftliche Kündigungsbestätigung zu bitten.
Für das Kündigungsschreiben bestehen keine formalen Vorgaben. Sinnvollerweise sollte es grundlegende Informationen zum Vertrag enthalten, dessen Auflösung ansteht:
- Absender (zwingend identisch mit dem Vertragspartner)
- Vertragsnummer
- Mobilfunknummer
- Zeitpunkt der Kündigung
- Aktuelles Datum
- Bitte um Kündigungsbestätigung
Im Internet finden sich zahlreiche Vorlagen für eine erfolgreiche Kündigung, in die noch die genannten Daten einzutragen sind.
Wer einen Vertrag mit Handy kündigt, muss zusätzlich prüfen, welche Vereinbarungen zum Verbleib des Mobiltelefons im Vertrag enthalten sind. Ist das Telefon durch die monatliche Zahlung in den Besitz des Mobilfunkkunden übergegangen, kann er es mit einer neuen SIM-Karte weiternutzen. Voraussetzung hierfür ist, dass es nicht durch ein SIM- oder Net-Lock an einen Anbieter bzw. ein Netz gebunden ist. Sollte dies der Fall sein, ist eine Freischaltung erforderlich, die mit zusätzlichen Kosten verbunden sein kann.
Häufig ruft eine Kündigung den Vertrieb des aktuellen Anbieters auf den Plan. Oft meldet dieser sich sowieso, wenn die Kündigungsfrist näher rückt. Die Anrufe des Kundendienstes mögen manchen Menschen lästig erscheinen, bieten aber auch Chancen. Natürlich ist jeder Mobilfunkanbieter daran interessiert, Kunden zu halten. In diesem Sinne lockt er möglicherweise mit attraktiven Anpassungen des bestehenden Vertrags. Die sollten Kunden auf jeden Fall in den individuellen Vergleich einbeziehen. Formal handelt es sich bei den angebotenen Anpassungen um einen Neuvertrag. Das heißt, der Kunde bindet sich erneut für 24 Monate. Im Gegenzug beginnt die Vertragslaufzeit sofort, obwohl der laufende Vertrag eigentlich noch nicht beendet ist. Der große Vorteil liegt darin, dass sich der Kunde um Details eines Wechsels, Kündigungsfristen, Rufnummernmitnahme usw. keine weiteren Gedanken machen muss.
Wer sich frühzeitig für einen neuen Mobilfunkanbieter entschieden hat, kann diesem mitunter die Kündigung des Altvertrags überlassen. Dies ist vor allen Dingen dann sinnvoll, wenn mit dem Wechsel eine Rufnummernmitnahme verbunden ist.
Fazit zum günstigen Handyvertrag
Auf ein Mobiltelefon zu verzichten, ist heutzutage für die meisten Menschen unvorstellbar. Als täglicher Begleiter verbindet das Smartphone die Möglichkeiten des Internets mit dem wachsenden Wunsch nach Mobilität. Voraussetzung für all das sind ein leistungsfähiges Mobiltelefon und vor allen Dingen der passende Mobilfunkvertrag.
Das Angebot unterschiedlichster Anbieter ist riesig und wächst stetig. Die große Konkurrenz ist gleichermaßen Segen und Fluch: Wer sich informiert, erhält den Vertrag, der optimal zu seinen individuellen Anforderungen passt, zu den besten Bedingungen. Der günstigste Handyvertrag ist nicht einfach billig, sondern im Verhältnis von Preis und Leistung im Sinne des Wortes preiswert. Ein Vergleich aktueller Angebote bietet in regelmäßigen Abständen Gelegenheit, die gleiche oder bessere Leistung zu niedrigeren Preisen zu erhalten.