Ein Handy auf Rechnung kaufen – so funktionierts

Im Jahr 2018 besaßen laut Statistik 57 Millionen Deutsche ein Smartphone. Insbesondere für junge Menschen ist es inzwischen eine absolute Selbstverständlichkeit, ein Mobiltelefon zu besitzen. 97 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren haben ein Handy und nutzen dieses überwiegend regelmäßig, um zu telefonieren oder mobil im Internet zu surfen.

Gleichzeitig belegen Studien, dass Deutsche durchschnittlich alle 30 Monate ein neues Handy anschaffen. Doch schlaue Telefone sind teuer, vor allem, wenn es sich um die neuesten Modelle der angesagten Marken handelt. Schauen wir uns näher an, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt und wie der Handykauf auf Rechnung funktioniert.

Gründe für den Smartphonekauf

Smartphones sind Lifestyleprodukte, die sich mit der Mode verändern und entsprechend schnell an Attraktivität gegenüber neuen Modellen einbüßen. Sie zu reparieren, ist aufwendig und häufig auch teuer, sodass bei einem Defekt die Neuanschaffung oft unkomplizierter als die Instandsetzung ist. Einzelne Komponenten, in erster Linie die Akkus, sind höherem Verschleiß ausgesetzt und schränken die Funktionsfähigkeit schon nach wenigen Jahren intensiver Nutzung ein. Zudem veralten technische Bauteile und Software mit zunehmender Geschwindigkeit. Die Chiptechnologie entwickelt sich sprunghaft und verdrängt Vorgängermodelle. Alte Hardware ist mit neuer Software (Apps) und neuem Zubehör oft nicht langfristig kompatibel. Darüber hinaus bewerben Hersteller ihre neuen Modelle intensiv und präsentieren sich gerne als unverzichtbar.

Es finden sich also zahlreiche Gründe, die zumindest subjektiv den Eindruck erwecken, dass ein regelmäßiger Modellwechsel für jeden Handynutzer unumgänglich erscheint, der halbwegs mit der Entwicklung Schritt halten möchte.

Gleichzeitig werden Smartphones – besonders die der bekanntesten Markenhersteller – mit jeder Gerätegeneration teurer. Am Beispiel des bei vielen Mobilfunknutzern seit mehr als einem Jahrzehnt beliebten iPhones ist dies eindrucksvoll zu belegen. Kostete das erste Modell aus dem Hause Apple im Jahr 2007 inflationsbereinigt rund 700 US-Dollar (in Deutschland war das erste iPhone anfänglich nur in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag der Telekom zu einem subventionierten Preis von 399 Euro erhältlich) müssen Kunden für das aktuelle iPhone 11 Pro Max etwa das Doppelte auf den Tisch legen. Beim größten Konkurrenten Samsung sieht es ganz genauso aus. Dessen neueste Smartphone-Revolution, das faltbare Galaxy Fold, wird aktuell für mehr als 2.000 Euro angeboten. So tief können und wollen natürlich die wenigsten Smartphonenutzer in die Brieftasche greifen. Durchschnittlich bezahlen deutsche Verbraucher für ein neues Handy 489 Euro. Die Tendenz ist aber auch hier deutlich steigend. Noch im Jahr 2013 lag der Durchschnittswert bei 361 Euro.

Bei einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von knapp 1.900 Euro zählt das Smartphone somit zu den teuersten Anschaffungen. Eine regelmäßige Neuanschaffung alle paar Jahre will deshalb gut überlegt sein. Auch die Finanzierung des neuen Handys durch den Verkauf des alten Geräts ist nur begrenzt möglich. Die Nachfrage nach Gebrauchtgeräten ist zwar groß, in gleichem Maße steigt aber auch das Angebot. Außerdem sind neue Modelle nicht nur immer teurer, sie büßen auch zunehmend schneller an Wiederverkaufswert ein. Laut Statistik verliert ein Samsung-Handy in den genannten 30 Monaten, die es bei seinem Erstbesitzer durchschnittlich verbleibt, rund 60 Prozent seines Wertes gegenüber dem Preis bei Verkaufsstart.

Handykauf – diese Möglichkeiten gibt es

Wer beschließt, ein neues Handy zu kaufen, hat hierzu unterschiedliche Optionen. Zumindest auf den ersten Blick erscheint vielen Mobilfunknutzern die Variante besonders attraktiv, das gewählte Smartphone über die monatliche Mobilfunkrechnung zu finanzieren. Bei genauerer Betrachtung erweist sich diese Variante jedoch in vielen Fällen als unflexibel. War es vor einigen Jahren noch üblich, dass Mobilfunkanbieter subventionierte Handys zu besonders niedrigen Preisen bereitstellten, handelt es sich heute meist um eine klassische Finanzierung über die Mindestvertragslaufzeit, oft mit einer höheren Anzahlung oder einer entsprechenden Restzahlung am Ende der Laufzeit. Außerdem sind Markengeräte häufig nur in Verbindung mit teureren Tarifen zu haben. Wer besonders günstige Handyverträge nutzen möchte, muss ein Handy ohne Vertrag kaufen. Auch als Prepaidhandy eignen sich nur Geräte, die separat, also unabhängig vom Mobilfunkprovider, angeschafft werden.

Aufgrund der hohen Preise entscheiden sich viele Kunden dafür, ein Handy auf Raten zu kaufen. Der Handyratenkauf erfordert jedoch ausreichende Bonität. Im stationären Handel bieten inzwischen die meisten Händler, zum Beispiel die bekannten Elektronikfachmärkte, auch Ratenzahlungsvereinbarungen. Meist arbeiten sie dabei mit ausgewählten Banken zusammen, die letztlich das Handy finanzieren. Diese Kreditgeber prüfen verständlicherweise die Zahlungsfähigkeit des Käufers, bevor sie einer Handyratenzahlung zustimmen. Verbraucher mit einer negativen Bewertung durch die Schufa, die zum Beispiel zustande kommen kann, wenn eine Rechnung erst nach einer Mahnung bezahlt wurde, werden dabei mitunter abgelehnt.

Handys auf Rechnung bestellen

Die meisten Mobilfunknutzer entscheiden sich dazu, ein Handy online zu kaufen. Der Internethandel bietet die größte Modellvielfalt und lockt mit den besten Handyschnäppchen. Die üblichen Elektronikfachmärkte sind vorwiegend in größeren Städten vertreten und Handyshops beschränken die Auswahl auf einzelne Hersteller sowie eine begrenzte Modellauswahl.

Wer sich zum Kauf entschließt, kann das gewählte Smartphone oft auf Rechnung bestellen. Eine zunehmende Anzahl an Onlinehändlern bietet diese Option als Zahlungsmöglichkeit, um der wachsenden Nachfrage ihrer Kunden nachzukommen und mit dem Wettbewerb mitzuhalten.

Der Rechnungskauf verläuft für Kunden denkbar komfortabel. Üblicherweise entstehen keine zusätzlichen Kosten. Im Rahmen des Bestellvorgangs wählen sie unter verschiedenen Zahlungsvarianten den Rechnungskauf aus. Die Lieferung erfolgt in der Regel innerhalb weniger Tage, abhängig von der Verfügbarkeit des gewählten Modells. Gleichzeitig erhält der Kunde die Rechnung, die meist innerhalb von 14 Tagen zu begleichen ist.

Welche Vorteile hat der Kauf auf Rechnung?

Im Gegensatz zum Ratenkauf muss der Kunde beim Kauf auf Rechnung den gesamten Betrag auf einmal bezahlen. Dies ist aber erst einige Zeit nach Erhalt des bestellten Handys erforderlich. Der kurzzeitige Zahlungsaufschub bietet dem Handynutzer die Möglichkeit, sein neues Telefon eingehend zu prüfen. Sollte er dabei feststellen, dass es nicht seinen Erwartungen und Anforderungen entspricht, kann er es im Rahmen der gesetzlichen Widerrufsfrist problemlos zurückgeben. Dies ist zwar auch möglich, wenn die Bezahlung auf andere Weise im Voraus erfolgt ist. In diesem Fall muss der Käufer jedoch auf die Rückzahlung warten, was sich zumindest in Einzelfällen langwierig gestalten kann.

Welche Nachteile hat der Kauf auf Rechnung?

Der einzige echte Nachteil am Kauf auf Rechnung als inzwischen insgesamt beliebteste Bezahlvariante im Onlinehandel besteht in der Tatsache, dass er dem Käufer etwas Disziplin abverlangt. Bei Lieferung des gewählten Handys sollte er die Rechnung sofort prüfen und ihr die vom Verkäufer festgelegte Zahlungsfrist entnehmen. Ist nicht zusätzlich eine Ratenzahlung vereinbart sollte die Zahlung unbedingt fristgerecht erfolgen. Andernfalls riskiert der Kunde eine Mahnung, die schlimmstenfalls zu einem Schufa-Eintrag führen kann, der sich bei späteren Onlinegeschäften negativ auswirken kann.

Voraussetzung für eine Zahlung auf Rechnung ist bei vielen Händlern, zumindest für Neukunden, ebenfalls eine positive Bonitätsprüfung anhand des Schufa-Scores. Einige Anbieter verweigern Erstkunden grundsätzlich die Bestellung auf Rechnung. Hier lohnt sich ein Vergleich verschiedener Händler, die zunehmend kulanter vorgehen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Welche Voraussetzungen muss der Käufer erfüllen?

Neben der erforderlichen Bonität müssen Kunden einige weitere Bedingungen erfüllen, um ein Handy auf Rechnung kaufen zu können. Alle Bedingungen zielen darauf ab, den Verkäufer gegen einen Zahlungsausfall abzusichern und Rechnungsbetrug zu verhindern. Grundlegende Voraussetzungen sind:

  • Volljährigkeit des Käufers
  • Ein fester Wohnsitz in Deutschland
  • Identische Rechnungs- und Lieferadresse
  • Keine Packstation als Lieferadresse
  • Ein ausgeglichenes Kundenkonto beim gewählten Onlineshop

Welche Alternativen gibt es zur Bestellung auf Rechnung?

Der Onlinehandel versucht, es der Kundschaft so bequem wie möglich zu machen. Kein Verkäufer möchte im letzten Moment die Chance auf einen Geschäftsabschluss verschenken, nur weil der potenzielle Kunde nicht seine bevorzugte Zahlungsmethode vorfindet. Entsprechend umfangreich ist die Auswahlliste in gängigen Shops. Verbreitete Optionen sind:

  • Vorkasse
  • Nachnahme
  • Kreditkartenzahlung
  • Giropay
  • Klarna
  • Paypal
  • Rechnung

Grundlegend kann zwischen Zahlungsmitteln unterschieden werden, bei denen das neue Handy vor oder nach Geldeingang geliefert wird. Besonders beliebt sind Bezahldienste wie Paypal oder Klarna. Ein unabhängiger Dienstleister übernimmt dabei die Abwicklung der Bezahlung und bietet beiden Seiten, Käufer und Verkäufer, neben einer wechselseitigen Absicherung der Zahlung sinnvolle Zusatzleistungen. Inzwischen bieten auch Bezahldienste mit einem optionalen Zahlungsaufschub vergleichbare Konditionen wie die Zahlung auf Rechnung. Wer mit Kreditkarte bezahlt, hat bis zu vier Wochen Zeit, bis der Zahlbetrag über die Monatsabrechnung vom Girokonto abgeht. Außerdem bieten viele Banken Zusatzleistungen zur Kreditkarte, wie eine Transportversicherung oder sogar eine konkrete Handyversicherung, die für Geräte gelten, die der Kunde mit seiner Kreditkarte bezahlt. Allerdings ist auch bei der Kreditkartenzahlung im Falle eines Widerrufs die Rückbuchung durch den Verkäufer erforderlich.

Gebrauchte Handys kaufen und trotzdem auf Rechnung bezahlen

Viele Mobilfunknutzer entscheiden sich bewusst für den Kauf eines gebrauchten Handys. Die hohe Frequenz, in der viele Handynutzer zu einem neuen Modell wechseln und der schnelle Wertverlust machen sich für Gebrauchtkäufer bezahlt. Die meisten Nutzer behandeln ihr Mobiltelefon sehr pfleglich und neuere Modelle sind vergleichsweise robust, weshalb es leicht möglich ist, ein neuwertiges Handy zum günstigen Gebrauchtpreis zu erwerben.

Ein Handy gebraucht zu kaufen, hat aber auch Nachteile. So sind eventuell zusätzliche Kosten für Schönheitsreparaturen oder den Austausch eines nicht mehr leistungsfähigen Akkus einzuplanen. Außerdem birgt insbesondere der Privatkauf über Kleinanzeigenmärkte ein gewisses Risiko. Vorsicht ist vor allem bei vermeintlich besonders günstigen Angeboten ratsam. Ein neuwertiges Markensmartphone, das nur einen Bruchteil des ansonsten marktüblichen Preises kostet, sollte skeptisch machen. Leider tummeln sich auf dem Gebrauchtmarkt auch etliche Betrüger. Erweist sich das vermeintliche Schnäppchen bei Lieferung als nicht funktionstüchtig, ist es beinah unmöglich, den im Voraus bezahlten Kaufpreis zurückzufordern. Auch gestohlene Handys tauchen regelmäßig auf dem Gebrauchtmarkt auf. Stellt sich das billige Handy als Diebesgut heraus, wird es letztlich eingezogen und der Käufer kann den Kaufpreis nur vom illegalen Verkäufer zurückfordern, vorausgesetzt dieser ist auffindbar.

Beim Kauf von Privat bieten sich in aller Regel nur begrenzte Bezahloptionen:

  • Barzahlung bei Abholung
  • Vorabüberweisung
  • Paypal

Die Barzahlung ist insofern eine sichere Methode, weil es möglich ist, das Telefon vor der Bezahlung auf offensichtliche Schäden oder Defekte zu prüfen. Außerdem bietet sie größere Sicherheit hinsichtlich der Identität des Verkäufers. Auch der Paypal Käuferschutz bietet zusätzlichen Schutz, indem er unter bestimmten Voraussetzungen die Rückbuchung einer Zahlung ermöglicht.

Privatverkäufe auf Rechnung sind dagegen unüblich. Trotzdem ist es möglich, auch gebrauchte Handys sicher auf Rechnung zu bestellen. Verschiedene professionelle Online-Händler haben sich auf den Verkauf gebrauchter Elektronik, Hardware und Software spezialisiert. Auch wenn Smartphones hier üblicherweise teurer sind, als beim Kauf von privat, hat die Bestellung beim Gebrauchtwarenhändler erkennbare Vorzüge:

  • Händler bieten eine große Auswahl an einem Ort.
  • Sie liefern verlässliche Informationen zu technischen Merkmalen.
  • Der optische und technische Zustand ist verlässlich beschrieben.
  • Die Geräte sind meist geprüft, gewartet und zum Teil überholt.
  • Viele Händler bieten neben der gesetzlichen Gewährleistung eine freiwillige Garantie.

Vor allen Dingen bieten die professionellen Online-Shops meist auch die Möglichkeit, die Rechnung als Zahlungsart zu wählen.

Woraus sollte man beim Handykauf achten?

Ist der passende Online-Shop gefunden, der idealerweise auch die Bestellung auf Rechnung anbietet, steht der Wahl des Wunschhandys nur noch die riesige Angebotsvielfalt im Wege.

Viele Kunden entscheiden sich im ersten Schritt bewusst für einen Hersteller. An der Spitze der Wunschliste stehen hier meist die Branchenriesen Apple und Samsung aber auch Hersteller wie Huawei oder HTC Handys sind aufgrund ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses sehr beliebt.

Objektiv betrachtet sollte vor der Frage nach dem Hersteller oder der Marke jedoch eigentlich die nach technischen Merkmalen stehen. Das luxuriöseste Top-Smartphone ist wenig wert, wenn es den eigenen Anforderungen auf technischer Seite nicht entspricht. Unterschiede finden sich im ersten Schritt hinsichtlich der Bauform. Ob Klapphandy, Outdoor-Handy, Touchscreen-Handy oder Handy mit Tastatur – wie ein Handy gestaltet sein muss, hängt in erster Linie von den Nutzungsgewohnheiten ab. Gleiches gilt für technische Details und den Funktionsumfang. Eine Besonderheit sind zum Beispiel Dual-SIM-Handys. Handys mit zwei SIM-Karten lassen sich zum Beispiel zur Verwendung einer privaten und einer geschäftlichen Telefonnummer mit einem Gerät nutzen.

Fazit zum Handy auf Rechnung

Das Mobiltelefon ist für immer mehr Menschen ein unverzichtbarer Begleiter im Alltag. Dabei steht zwar der praktische Nutzen in Form von Telefonie und der Nutzung des mobilen Internets unverändert im Vordergrund, ein aktuelles Marken-Handy ist aber speziell für junge Nutzer auch ein Statussymbol und Mittel der Selbstdarstellung. Dabei sind gute Handys meist auch teure Handys. Eine Investition von mehreren hundert Euro will gut überlegt und sicher geplant sein. Die größte Sicherheit bietet der Kauf auf Rechnung. Dass die Bezahlung erst einige Zeit nach Erhalt des Mobiltelefons fällig ist, gibt dem Käufer die Möglichkeit, die eigene Kaufentscheidung sprichwörtlich direkt am Objekt der Begierde zu überprüfen und gegebenenfalls unkompliziert rückgängig zu machen, ohne lange auf eine Rückerstattung des Kaufbetrages warten zu müssen.

Bonität vorausgesetzt ist der Kauf auf Rechnung bei immer mehr Händlern möglich. Sogar gebrauchte Smartphones sind online auf Rechnung erhältlich.

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