DSL-Verfügbarkeit – schnelles Internet für alle
Laut einer Resolution des UN-Menschenrechtsrates (UNHCR) aus dem Juni 2016 (A/HRC/32/L.20) ist der ungehinderte Zugang zum Internet ein Menschenrecht. Diese Entscheidung spiegelt eindrucksvoll wider, welche Bedeutung das Internet in den drei Jahrzehnten seiner kommerziellen Geschichte gewonnen hat. Vor allem in den westlichen Industrienationen ist das Leben ohne Internet kaum mehr vorstellbar. Egal ob geschäftlich oder privat, weite Teile des Alltags sind untrennbar mit den Möglichkeiten der digitalen Technik verwoben. Unternehmen präsentieren sich im Internet, kommunizieren in Echtzeit mit Kunden und Partnern rund um den Globus, kaufen und verkaufen online. Privatpersonen halten es nicht anders: Wer früher Briefe schrieb und telefonierte, nutzt heute E-Mail, Instant Messaging und Onlinechat. Bankgeschäfte lassen sich bequem vom Sofa aus erledigen und Filme kommen nicht mehr aus der Videothek, sondern vom Streamingdienst. Selbst der Kühlschrank mit Onlinezugang, der eigenständig Lebensmittel nachbestellt, sobald sie zur Neige gehen, ist keine Science-Fiction mehr. Das Internet ist überall und findet fortwährend neue Anwendungsbereiche. Möglicherweise ersetzt in Zukunft ein Chat den Arztbesuch, gefolgt vom Rezept per Mail, das anschließend einer Bestellung in der Onlineapotheke dient.
Die Voraussetzung für all das ist eine geeignete Internetverbindung. Geeignet bedeutet in diesem Fall zweierlei: Die Verbindung muss stabil sein, das heißt, sie muss zu jeder Zeit technisch zustande kommen und darf nicht regelmäßig abbrechen. Außerdem muss sie ausreichend schnell sein, um alltägliche Anwendungen in angemessener Geschwindigkeit zu ermöglichen.
Wie schnell muss eine Internetverbindung überhaupt sein?
In den frühen Jahren des Internets bestanden Internetseiten überwiegend aus Text. Das Datenvolumen einer DIN-A4-Seite, einer sogenannten Normseite, betrug etwa zwei Kilobyte (KB). Zusammen mit weiteren Seiteninformationen beanspruchten einfache Websites wenige Kilobyte, die selbst mit den technischen Möglichkeiten der 90er-Jahre rasch zu übertragen waren.
Schnell zeigte sich, dass Internet mehr bedeutete als die digitalisierte Übertragung von Texten. Wer selber schon in den ersten Jahren des World Wide Web einen Computer mit Internetverbindung besaß, damals üblicherweise über ein Analogmodem, kann sich vielleicht noch erinnern, wie sich einfache Bilder Zeile für Zeile, teilweise über Minuten, im Browserfenster aufbauten.
Heute ist das Internet multimedial. Webseiten enthalten kaum noch Text. Bilder, Audiosignale, Videos und zum Teil komplexe Animationen stehen im Vordergrund. Sie erzeugen ein Vielfaches der Datenmenge, die reiner Text beansprucht. Selbst einfache Websites bewegen sich mittlerweile im mehrstelligen Megabyte-Bereich. Die Summe der im kabelgebundenen, öffentlichen Internet übertragenen Daten betrug 2018 allein in Deutschland rund 44 Exabyte (Quelle: Statista.com). Ein Exabyte entspricht 1 Mrd. Gigabyte, eine Eins mit 18 Nullen (1018), eine fast unvorstellbare Datenmenge, wenn man bedenkt, dass es sich bereits bei einem Exabyte um mehr als die 2500-fache Datenmenge aller Bücher handelt, die jemals geschrieben wurden.
Für den einzelnen Internetnutzer bedeutet das ebenfalls einen deutlichen Anstieg der für gewöhnliche Anwendungen im Internet erforderlichen Daten. Hinzu kommt, dass in vielen Privathaushalten immer mehr Endgeräte parallel auf das Internet zugreifen. Ein Familienmitglied arbeitet, surft oder spielt online am Desktop-PC, ein anderes ist mit dem Tablet im Internet unterwegs, ein dritter nutzt am Fernseher Netflix oder einen anderen Streamingdienst, lauscht einem Internetradiosender oder telefoniert via Voice-over-IP (VoIP. Gleichzeitig laden die Smartphones der Familie Updates herunter und diverse Geräte kommunizieren im Hintergrund mit Servern im Internet. Im Ergebnis kommen so schnell beeindruckende Datenmengen zusammen. Im Schnitt betrug das monatliche Datenvolumen im Festnetz pro Haushalt in 2018 rund 109 Gigabyte, Tendenz exponentiell steigend.
Die Kosten hierfür sind für den Internetnutzer dank Internetflatrate und stetig sinkender Preise vergleichsweise nebensächlich. Anders sieht es bei der Internetgeschwindigkeit aus. Um anspruchsvolle Aufgaben bewältigen zu können und wie beschrieben von mehreren Geräten zeitgleich auf das Internet zugreifen zu können, ist eine möglichst hohe Übertragungsrate unverzichtbar.
Der Standard für schnelles Internet ist heute der DSL-Breitbandanschluss über die Telefonleitung. Mit der VDSL-Technologie sind sogar Geschwindigkeiten von 500 MBit/s möglich, wofür moderne Glasfaserleitungen unverzichtbar sind, weshalb eine großflächigere Verfügbarkeit solcher Maximalgeschwindigkeiten noch einiger Anpassung der vorhandenen Infrastruktur bedarf, für die sich die Bundesregierung zumindest als mittelfristige Absicht wiederholt ausgesprochen hat.
Viele Privatanwender brauchen solche enormen Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung über das Internet nicht. In den letzten Jahren zeigt sich zunehmend ein Anbieterwettbewerb, den Unternehmen neben dem Preis vor allen Dingen über die in Aussicht gestellte Geschwindigkeit führen. Wer vor der Entscheidung für einen Anbieter steht, sollte sich im Vorfeld die Frage stellen, wie viel Geschwindigkeit er für seine Zwecke tatsächlich benötigt.
Eine simple E-Mail hat wenige Kilobyte, der Aufruf einer einfachen Webseite, zum Beispiel beim Onlinebanking, kostet höchstens einige Megabyte (MB). VoIP-Telefonie beansprucht, abhängig vom genutzten Codec, zwischen 234 und 617 Kilobyte pro Minute und Streaming via Netflix verbraucht in mittlerer Qualität rund 700 MB pro Stunde, in HD-Qualität ungefähr 3 GB pro Stunde.
Die DSL-Geschwindigkeit eines Internetanschluss setzt sich stets aus zwei Werten zusammen: dem Downstream und dem Upstream. Der im Namen (zum Beispiel DSL 16000) angegebene Wert benennt üblicherweise den durchschnittlichen Downstream, also die Geschwindigkeit, in der Daten aus dem Internet heruntergeladen werden. Ein DSL-16000-Anschluss empfängt demnach 16.000 KBit/s bzw. 16 MBit/s.
Die Angabe in Bit/s ist für Geschwindigkeiten gebräuchlich, wohingegen für reine Datenvolumen die Einheit Byte verwendet wird. Ein Bit entspricht mathematisch 0,125 Byte. Das heißt, bei einem Downstream von 16 MBit/s überträgt die Internetleitung 2 Mio. Byte bzw. 2 MB pro Sekunde aus dem Internet auf ein mit ihm verbundenes Endgerät. Bei einer konstanten Verbindung wären dies 7,2 Gigabyte (GB) pro Stunde. Dieses Beispiel zeigt, dass eine 16-Mbit-Leitung selbst für anspruchsvolle Anwendungen, wie das Streamen von Filmen in HD-Qualität, vollkommen ausreicht.
Im Vergleich mit dem beschriebenen Downstream ist der Upstream, also die Geschwindigkeit in der ein Endgerät Daten ins Internet hochlädt, deutlich begrenzter. Eine 16-Mbit-Leitung bietet beispielsweise einen Upstream von rund 800 KBit/s. Dies entspricht nach der beim Downstream zugrunde gelegten Berechnungsmethode 100 Kilobyte Daten pro Sekunde bzw. 360 MB pro Stunde.
Der Upstream ist für die meisten Privatanwender eher nebensächlich. Er ist für die Übertragung größerer Dateien ausschlaggebend, etwa während bei der Videotelefonie. Die Übertragung eines Videoanrufs, zum Beispiel beim Anbieter Skype, benötigt einen Upstream von mindestens 400 KBit/s in hoher Qualität und 1,2 MBit/s in HD. Das heißt, für die beste Übertragungsqualität wäre der Mustertarif mit 16 MBit nicht ausreichend.
Alle genannten Werte gelten ausschließlich in einer Idealwelt. In der Realität liefert kaum eine Internetleitung dauerhaft gleichbleibende Werte. Im Gegenteil, deutliche Schwankungen sind normal. Überdies hängt die Übertragungsgeschwindigkeit in der Praxis von weiteren Faktoren ab, darunter der Hardware auf Seiten von Sender und Empfänger. Anders ausgedrückt: Die schnellste Internetleitung hat keinen Wert, wenn Router, WLAN, Netzwerkkarte oder Arbeitsspeicher und Festplatte die gelieferten Datenmengen nicht in der erforderlichen Geschwindigkeit verarbeiten können oder der Server hinter der aufgerufenen Webseite zu langsam arbeitet, zum Beispiel weil er überlastet ist.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass hohe Übertragungsgeschwindigkeiten von 25 MBit/s, 50 MBit/s oder mehr für viele Privatanwender kaum erforderlich sind. Standardanwendungen wie Telefonie, Surfen, Homebanking, E-Mail-Versand und Ähnliches kommen mit deutlich weniger Internetgeschwindigkeit gut aus. Wer zusätzlich, eventuell sogar parallel, an mehreren Endgeräten spielen, arbeiten und Multimedia-Inhalte in höchster Qualität genießen möchte oder an Filesharing interessiert ist, der benötigt eine möglichst schnelle Verbindung.
Wie ist die aktuelle Situation im deutschen Breitbandnetz?
Für die Beurteilung der DSL-Verfügbarkeit in Deutschland sind zwei Faktoren ausschlaggebend: die theoretischen technischen Möglichkeiten und deren tatsächliche Umsetzung im Bundesgebiet.
Wenn von DSL die Rede ist, sprechen wir heute eigentlich von ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line). ADSL ist die verbreitet genutzte Variante der DSL-Technologie. Als asymmetrisch wird sie bezeichnet, weil sie Daten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten empfängt (Downstream) und sendet (Upstream).
Für einen Vergleich eignet sich primär der Downstream, also die Geschwindigkeit, in der Nutzer Daten aus dem Internet empfangen, was bei den meisten Anwendungen die maßgebliche Übertragungsrichtung darstellt.
ADSL ist nicht gleich ADSL. Es existieren mehrere Arten. Einfaches ADSL erreicht eine maximale Downstream-Geschwindigkeit von 10 MBit/s. Die neuere Variante ADSL2 erreicht bereits 12 MBit/s im Downstream und ADSL2+ bis zu 24 MBit/s.
Als nächste Stufe der technischen Entwicklung des DSL-Anschlusses liefern VDSL1 (Very High Speed Digital Subscriber Line) bis zu 52 MBit/s und VDSL2 maximal 100 MBit/s, sowohl im Downstream als auch im Upstream.
Für schnellere Verbindungen als VDSL2 sind entweder Glasfaserleitungen erforderlich, die Geschwindigkeiten von mehr als 1000 MBit/s möglich machen oder aber der Nachfolgestandard zu VDSL2, G.fast (fast access to subscriber terminals), mit maximal 1 Gbit/s über das bestehende Telefon-Kupferkabel.
Im internationalen Vergleich der Breitbandgeschwindigkeiten schneidet Deutschland wiederholt schlecht ab. Im Speedtest Global Index des Internetunternehmens Ookla landet Deutschland im Februar 2019 mit circa 68 MBit/s Durchschnittsgeschwindigkeit lediglich auf Platz 30.
Der von der Bundesregierung als Ziel gesetzte Breitbandausbau durch den verstärkten Einsatz von Glasfaserkabeln hat die ursprünglich gesetzten Ziele immer wieder verfehlt. Bereits 2014 sollten nach Prognose der Regierung 75 Prozent aller deutschen Haushalte mit 50 MBit/s surfen können. Bei Ablauf dieser Frist waren es gerade einmal zwei Drittel. Für 2018 versprach man den Bürgern eine hundertprozentige Verbreitung der angestrebten Geschwindigkeit. Insbesondere im ländlichen Raum ist dieses Projekt klar gescheitert.
Einen Eindruck davon, wo in Deutschland Internet mit welcher Geschwindigkeit verfügbar ist, liefert der sogenannte Breitbandatlas. Die virtuelle Landkarte der Bundesrepublik, stellt farblich dar, in welchen Gebieten Breitbandverbindungen einer gewählten Mindestgeschwindigkeit zu welchem Prozentsatz der vergebenen Anschlüsse verfügbar sind. (https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/Breitbandausbau/Breitbandatlas-Karte/start.html)
Speziell in den neuen Bundesländern sowie in ländlichen Regionen Westdeutschlands finden sich nach wie vor größere Gebiete, in denen rund jeder zweite Internetanschluss eine Geschwindigkeit von 16 MBit/s erreicht. Lokal zeigen sich etliche Ortschaften, in denen DSL gar nicht verfügbar ist. Schnellere Verbindungen mit 50 MBit/s finden sich flächendeckend lediglich in Ballungszentren und Metropolen. In der restlichen Bundesrepublik liegt die Verbreitung zwischen 50 und 95 Prozent, in einzelnen Regionen deutlich darunter. Verbindungen mit mindestens 200 MBit/s sind grade im Osten mit 10 bis 50 Prozent Verfügbarkeit eher die Ausnahme und 1000 MBit/s erreichen selbst in ausgewählten Ballungsräumen etwa die Hälfte aller privaten Haushalte.
Die Prognosen bieten wenig Grund zur Freude. Im Gegenteil hängt der Ausbau des Breitbandnetzes stark an seiner wirtschaftlichen Nutzung. Die mangelhafte Verbreitung im ländlichen Raum bewegt Unternehmen dazu, sich vorzugsweise in Ballungszentren niederzulassen. Dies wiederum führt dazu, dass Provider kaum Interesse daran haben, für wenige private Haushalte den erforderlichen Aufwand der Versorgung mit schnellem Internet zu betreiben. Diese Spirale führt dazu, dass sich die Schere zwischen Hochgeschwindigkeitsverbindungen in attraktiven Regionen und langsamer Versorgung im ländlichen Raum immer weiter öffnet.
Welche Alternativen gibt es?
Der klassische DSL-Anschluss nutzt zur Datenübertragung die im Haushalt vorhandene Telefonleitung. Die Einschränkungen der Geschwindigkeit ergeben sich einerseits aus dem lokalen oder regionalen Telekommunikationsnetz, das die Verteiler vor Ort mit den größeren Knotenpunkten verbindet, andererseits aus der sogenannten „letzten Meile“, der Leitung vom Verteilerkasten an der Straße bis zum Haus- oder Wohnungsanschluss, der Telefondose. Insbesondere diese letzten Meter Leitung erweisen sich in vielen Fällen als Flaschenhals, der den Internetnutzer letztlich ausbremst.
Für alle, denen auf diesem Weg kein ausreichend schnelles Internet zur Verfügung steht, finden sich drei mehr oder weniger praktikable Alternativen:
- Internet über das Kabelfernsehnetz
- Internet über das Mobilfunknetz
- Internet via Satellit
Kabelfernsehen und Internet
Rund 70 Prozent aller deutschen Haushalte verfügen über einen Kabelanschluss. Knapp 17 Mio. Haushalte nutzen diesen zum Empfang des Fernsehsignals. Die unscheinbare Dose, an der der Fernseher angeschlossen ist, kann jedoch mehr. Die damit verbundene Leitung überträgt Daten. Es ist keine technische Herausforderung, neben dem Fernsehsignal über diese Leitung Online-Daten zu empfangen. Da ein Internetzugang in zwei Richtungen verläuft, Daten im Downstream empfängt und sie im Upstream sendet, ist ein Austausch der alten, rein auf Empfang ausgerichteten Dose erforderlich. Der wurde in den betroffenen Haushalten während der letzten Jahre weitgehend von den Netzbetreibern durchgeführt.
Mit der erforderlichen Hardware zur Umwandlung des Signals ist mit einem Kabelanschluss eine Internetnutzung identisch der eines klassischen DSL-Anschluss problemlos möglich. Dabei bietet das Kabelnetz Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 MBit/s.
Trotz der technischen Möglichkeiten ergibt sich ein grundlegendes Problem: Im Gegensatz zum Telefonnetz, über das der Breitbandanschluss überträgt, steht das Kabelnetz nicht allen Anbietern gleichermaßen offen. Im deutschen Kabelnetz dominieren vier größere Anbieter:
- Unitymedia (Nordrhein-Westfalen und Hessen)
- Kabel BW (nach Fusion ebenfalls Unitymedia, vertreten in Baden-Württemberg)
- Kabel Deutschland (Vodafone)
- Tele Columbus (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)
Vor allem in Großstädten wie Berlin können von Bezirk zu Bezirk oder gar in benachbarten Wohngebieten unterschiedliche Anbieter für den Kabelanschluss zuständig sein. Ob und zu welchen Konditionen Internet über Kabel angeboten wird, ist demnach eine Entscheidung des jeweils zuständigen Providers. Der Kunde hat keine Auswahlmöglichkeit.
Surfen im Mobilfunknetz
Besonders für die jüngere Generation ist das Smartphone die zunehmend beliebtere Alternative zum stationären Desktop-PC. Immer und überall auf Onlinedienste, Instant-Messenger, soziale Medien und eigene Inhalte in der Cloud zugreifen zu können, ist Teil des modernen Lebensgefühls.
81 Prozent der Deutschen besitzen ein internetfähiges Smartphone. Sie nutzen dieses im Mobilfunknetz und im stationären WLAN.
Eine Mobilfunkverbindung kann einen DSL-Anschluss ersetzen. Sie wird gemeinsam mit einem Hotspot genutzt, über den sich ein Heimnetzwerk herstellen lässt, in dem andere WLAN-fähige Geräte auf das Internet zugreifen. Ein solcher mobiler Zugangspunkt lässt sich mithilfe eines Smartphones herstellen. Des Weiteren bieten Netzbetreiber technische Lösungen, mit denen ein transportabler Zugang möglich ist.
Je nach Standard sind im Mobilfunk verschiedene Übertragungsgeschwindigkeiten möglich. Das aktuelle Maximum im LTE-Netz liegt bei höchstens 500 MBit/s. LTE-Advanced (4G) erreicht sogar bis zu 1 GBit/s. Die noch wenig verbreitete 5G-Technologie ist mit 10 GBit/s die Zukunft des mobilen Internets.
Wo in Deutschland welche Übertragungsgeschwindigkeit im mobilen Internet möglich ist, hängt in erster Linie vom Anbieter ab. Die größte Netzabdeckung im aktuell verbreitet schnellsten LTE-Netz bietet die Telekom mit einer Bevölkerungsabdeckung von rund 98 Prozent.
Der klare Nachteil des mobilen Internets als Alternative für einen leitungsgebundenen DSL-Anschluss besteht in den Kosten. Anbieter arbeiten heute noch überwiegend mit Volumenverträgen. Im Gegensatz zum stationären DSL bezahlt der Kunde mit der monatlichen Rechnung ein begrenztes Datenpaket. Ist dieses aufgebraucht, drosselt der Anbieter die Übertragungsgeschwindigkeit für den Rest des Monats oder bis zum Nachkauf eines Zusatzpakets deutlich. Die Entscheidung für oder gegen das mobile Internet als Ersatz für einen stationären Anschluss hängt deshalb vor allen Dingen vom eigenen Online-Verhalten ab.
Internet aus der Erdumlaufbahn
In vielen Haushalten ersetzt die Satellitenschüssel den Kabelanschluss. Insofern ist die Technik nicht unbekannt. Über eine eigene Satellitenanlage ist die Übertragung des Internetdatenstroms möglich. Wurde früher der Downstream über den Satelliten bezogen, der Upstream aber über die Telefonleitung geschickt, funktionieren moderne 2-Wege-Satellitenverbindungen in beide Richtungen.
Satellitenverbindungen ermöglichen eine Übertragungsgeschwindigkeit im Downstream von bis zu 150 MBit/s, zumindest technisch sind bis zu 500 MBit/s möglich.
Satellitenverbindungen sind flächendeckend möglich und überdies mobil nutzbar. Ein erkennbarer Nachteil besteht in der sogenannten Latenzzeit. Die beschreibt den Zeitverlust, der durch die Überwindung der Strecke zum und vom Satelliten entsteht. Selbst wenn diese sich zusammengenommen im Bereich von 500 bis 700 Millisekunden befindet, eignen sich dadurch Satellitenverbindungen nicht für Videotelefonie oder Echtzeit-Onlinespiele. Außerdem führt die Latenzzeit zu Problemen mit dem gebräuchlichen Transmission Control Protocol (TCP), das den Datenaustausch zwischen Rechnern im Internet steuert, was wiederum zu Geschwindigkeitseinbußen führen kann.
Wie im Mobilfunknetz arbeiten Anbieter von Satellitenverbindungen mit begrenzten Datenvolumen, sodass die Internetnutzung ebenfalls teurer sein kann, als bei einer DSL-Flatrate üblich ist.
DSL-Verfügbarkeit ermitteln
Schon bei der Suche nach einer neuen Wohnung, einem Haus oder einem Bauplatz machen sich Interessenten Gedanken über die vorhandene Infrastruktur. Dabei zählen nicht nur die Anbindung an das öffentliche Straßennetz, den ÖPNV, die medizinische und wirtschaftliche Grundversorgung. Wer selber baut, muss die Frage nach Zu- und Abwasser sowie die Stromversorgung klären. Für Käufer wie für Mieter ist zudem von Bedeutung, welche Stromanbieter vor Ort im Wettbewerb stehen, wer bei Bedarf die Gasversorgung übernehmen kann, auf welchem Weg das Fernsehprogramm übertragen wird und vor allen Dingen, von wem Telefon und Internet in welcher Qualität und mit welcher Geschwindigkeit bereitgestellt werden können.
Insbesondere wenn der gewählte Wohnort eher im ländlichen Bereich angesiedelt ist, erweist sich die Versorgung mit schnellem Internet oft als Herausforderung bei der Entscheidung.
Ob und in welcher Geschwindigkeit Internet verfügbar ist, lässt sich leicht innerhalb weniger Minuten klären. Neben dem bereits genannten Breitbandatlas, der die durchschnittliche Verbreitung von DSL-Verbindungen verschiedener Geschwindigkeiten anzeigt, eignet sich ein DSL-Check im Internet zur individuellen Beantwortung der Frage.
Auf den Internetseiten einzelner Anbieter, wie der Telekom, oder aber auf anbieterunabhängigen Vergleichsportalen, wie Verivox, genügt die Eingabe der Adresse des vorhandenen oder geplanten Anschlusses und schon ermittelt die Seite die Internet-Verfügbarkeit und liefert dazu eine Aufstellung der vor Ort vertretenen Anbieter, bzw. auf den Seiten einzelner Anbieter die angebotenen Tarife inklusive des durchschnittlichen Monatspreises. Aus der Auswahl ist mit wenigen Klicks das jeweilige Online-Formulars erreichbar, um einen Anschluss in Auftrag zu geben.
Vergleichsportale bieten zusätzlich die Möglichkeit, die Ergebnisliste nach verschiedenen Kriterien zu filtern und auf diese Weise insbesondere an Orten mit großer Anbieterauswahl das passende Angebot zu ermitteln. Gebräuchliche Filterkriterien sind:
- Art des Anschlusses (DSL, Kabel, Glasfaser, Satellit, Mobilfunk, WiMAX)
- Leistungsumfang (Internet, Festnetz, Fernsehen)
- Minimale Übertragungsgeschwindigkeit
- Minimale Vertragslaufzeit
- Speed-Drosselung bei Erreichen eines vorgegebenen monatlichen Datenvolumens
- Im Preis enthaltene Hardware (z.B. WLAN-Router)
Wie schnell ist mein Internet?
Selbst unabhängige Vergleichsportale übernehmen im Verfügbarkeits-Check die Angaben der einzelnen Anbieter. Bei den angegebenen Geschwindigkeiten in Downstream und Upstream handelt es sich folglich um die beworbenen Maximalwerte. Bei genauerem Hinsehen geben Portalbetreiber üblicherweise an, dass diese ortsabhängig abweichen können. Eine verlässliche und verbindliche Angabe zur Übertragungsrate erhält der Neukunde meist erst im Rahmen eines konkreten Auftrags zur Bereitstellung des jeweiligen Tarifs.
Ob ein Anschluss die Leistung erbringt, die vertraglich vereinbart wurde, kann der Nutzer prüfen, sobald der Anschluss aktiviert ist. Wer schon Kunde bei einem Provider ist und das Gefühl hat, dass sein Anschluss langsamer ist, als es der Anbieter verspricht, sollte seine Internetgeschwindigkeit testen.
Ein DSL-Speedtest, zum Beispiel auf der Internetseite www.wieistmeineip.de, liefert innerhalb weniger Minuten einen zuverlässigen Eindruck davon, ob das Internet die Geschwindigkeit erreicht, die mit dem gewählten Provider vereinbart wurde.
Für einen Geschwindigkeitstest sendet und empfängt die gewählte Testseite festgelegte Datenpakete zu und von einem Server und misst dabei die Übertragungsgeschwindigkeit. Vor dem Start kann der Nutzer angeben, mit welchem Provider und in welchem Tarif er im Internet unterwegs ist. Zusammen mit Postleitzahl und Ort dienen diese Angaben als Referenz zur Beurteilung der Messergebnisse.
Die Messung dauert wenige Sekunden und liefert Werte für
- Downstream/Download
- Upstream/Upload
- Ping
Die Ergebnisse sind grafisch den Referenzwerten gegenübergestellt und in einem Ampelsystem bewertet. So lässt sich auf einen Blick feststellen, ob die gemessene Geschwindigkeit dem entspricht, was Kunden von ihrem Anbieter erwarten dürfen.
Damit die Messung zuverlässig ist, sind einige Vorkehrungen zu treffen. Um vertrauenswürdige Ergebnisse zu erhalten, erfolgt der Geschwindigkeitstest an einem Computer mit kabelgebundenem Internetzugang (LAN). Eine Messung in einem WLAN-Netzwerk ist nicht sinnvoll. Außerdem können andere Programme und Endgeräte im Heimnetzwerk Internetkapazität beanspruchen und dadurch das Messergebnis verfälschen. Deshalb ist es wichtig, alle anderen Geräte vom Internet zu trennen und laufende Programme zu schließen, bevor der DSL-Test startet.
Welche Anbieter haben die beste Verfügbarkeit?
Auf dem Provider-Markt herrscht reger Wettbewerb, der sich zugunsten der Kunden auswirkt. Anbieter bemühen sich stetig, das eigene Produkt zu verbessern. Die Konkurrenz zwingt sie dabei zu pausenloser Senkung der Preise.
Insgesamt sind in Deutschland einige Hundert Internetanbieter aktiv. Viele davon ausschließlich regional. Den deutschlandweiten Markt teilen sich allen voran die sechs größten Anbieter:
- Telekom
- Vodafone
- 1&1
- O2 – Telefónica
- Unitymedia / Kabel BW
- Kabel Deutschland
Unangefochtener Marktführer mit knapp 40 Prozent aller Internetanschlüsse ist die Telekom, gefolgt von Vodafone mit rund 20 Prozent und 1&1 mit ungefähr 13 Prozent (Stand: 2018)
Neben dem Marktanteil zählt für einen Anbietervergleich die im eigenen Netz verfügbare Geschwindigkeit. Gemessen an der Kundenzahl liegt die Telekom zwar weit vor dem Zweitplatzierten Vodafone, letzterer ist dafür im eigenen Netz deutlich schneller als die Telekom. Dies gilt vor allen Dingen für Highspeed-Verbindungen mit 100 MBit/s und mehr. Während bei der Telekom gerade mal knapp zwei Prozent der betreuten Anschlüsse Geschwindigkeiten von 400 MBit/s und mehr ermöglichen, sind es bei Vodafone ganze 25 Prozent. Eine vergleichbare Ausschöpfung der Geschwindigkeit im eigenen Netz erreichen nur die regional aktiven Kabel-Anbieter Unitymedia und Kabel Deutschland.
Was tun bei zu langsamem Internet?
Ein einmaliger Internet-Geschwindigkeitstest hat kaum Aussagekraft. Selbst wenn dieser Speedcheck zeigt, dass die erreichte DSL-Geschwindigkeit nicht der vertraglichen Vereinbarung entspricht, muss dies noch nicht bedeuten, dass seitens des Betreibers ein Verstoß vorliegt.
Einerseits beinhalten die meisten Verträge Vereinbarungen, wonach es sich bei der angegebenen Geschwindigkeit um einen angestrebten Maximalwert handelt, der nicht immer zu gewährleisten ist. Andererseits unterliegt die Geschwindigkeit aus unterschiedlichen Gründen gewissen Schwankungen. Hierzu zählt zum Beispiel die tageszeitliche Auslastung der Server des Providers. Technische Mängel vor Ort lassen sich ebenfalls nicht pauschal ausschließen.
Für eine aussagekräftige Beurteilung der Internetgeschwindigkeit sind regelmäßige Messungen über einen längeren Zeitraum unverzichtbar. Erst wenn diese unter idealen Bedingungen eine deutlich zu geringe Bandbreite belegen, ist davon auszugehen, dass der Anschluss rechtlich nicht dem Vertrag entspricht, der mit einem Provider besteht. In diesem Fall sollten Betroffene als ersten Schritt den Kontakt zum Vertragspartner suchen, um diesem die Möglichkeit zu geben, einen eventuell vorliegenden technischen Fehler zu korrigieren, um so die Geschwindigkeit zu erhöhen. Hierzu eignen sich einerseits interne Maßnahmen aber auch eine Überprüfung der Leitungen und Anschlüsse vor Ort. Andererseits kann ein Austausch der bereitgestellten Hardware Einfluss auf die Verbindungsgeschwindigkeit haben. Bleibt der gewünschte Erfolg aus, liegt die Vermutung nahe, dass der Anbieter nicht in der Lage ist, die geforderte Übertragungsgeschwindigkeit zu liefern. In diesem Fall kann ein Wechsel zu einem anderen Anbieter die einzige Möglichkeit sein, die Situation zu verbessern. Für laufende DSL-Verträge gilt eine Kündigungsfrist, die bis zu 24 Monate betragen kann. Ist nachweisbar, dass der Provider erkennbar seine vertragliche Verpflichtung, die Bereitstellung eines Internetzugangs mit den vereinbarten Eigenschaften, verletzt, besteht ein Sonderkündigungsrecht in Form einer fristlosen Kündigung. Anbieter versuchen, sich durch die sogenannte Bis-zu-Klausel abzusichern. Gerichte haben in mehreren Beispielurteilen entschieden, dass diese Formulierung nicht eine dauerhafte, deutliche Unterschreitung der im Tarif angegebenen Maximalgeschwindigkeit abdeckt. Im Detail fallen die Urteile zwar unterschiedlich aus, mehrheitlich wurde beschlossen, dass ein Wegfall der Geschäftsgrundlage und ein Kündigungsrecht vorliegt, wenn die im Vertrag angegebene Maximalgeschwindigkeit dauerhaft um die Hälfte unterschritten bleibt. Die Nachweispflicht liegt in beim Kunden. Einen Beleg liefern regelmäßig durchgeführte und dokumentierte Speedtests.
Da Internetanbieter sich nicht unbedingt kooperativ zeigen und eine Kündigung eventuell nur widerwillig akzeptieren, führt im Zweifelsfall kein Weg an einer juristischen Beratung durch einen Anwalt vorbei. Ob sich der Aufwand und die möglicherweise damit verbundenen Kosten rentieren, hängt davon ab, wie schwerwiegend die Folgen des zu langsamen Internets individuell sind, und wann der Vertrag ausläuft.
Fazit
Ein Internetzugang ist heute für Privathaushalte unverzichtbar. Die Möglichkeiten der Nutzung erweitern sich fast täglich und erleichtern uns in allen Lebensbereichen den Alltag. Dabei geht es zunehmend nicht mehr allein darum, dass überhaupt ein Anschluss vorhanden ist, sondern vor allen Dingen um dessen Geschwindigkeit. Schnelles Breitbandinternet ist für viele Aufgaben erforderlich. Obwohl höchste Geschwindigkeiten von 50 MBit/s und mehr meistens überflüssig sind und zum Beispiel DSL 16000 für die meisten Funktionen ausreicht, werden in Zukunft hohe Bandbreiten für moderne Anwendungen und Multitasking unverzichtbar sein.
In Ballungszentren und Metropolen sind bereits heute die technisch möglichen Höchstgeschwindigkeiten verfügbar. Auf dem Land, insbesondere Osten Deutschlands, finden sich dagegen kaum Orte und Regionen, in denen zumindest langsamste DSL-Verbindungen existieren.
Die Internet-Verfügbarkeit sowie das Angebot der verschiedenen Anbieter und die tatsächlich vorhandene Übertragungsgeschwindigkeit lässt sich unkompliziert prüfen. Ein Check in unserem Vergleich genügt.