Beim Crowdinvesting kommen viele Menschen zusammen, um Start-ups, KMUs oder Immobilien zu finanzieren – anders als beim Crowdfunding werden sie finanziell am wirtschaftlichen Erfolg des Projekts beteiligt. Diese Art der Geldanlage ist insbesondere für Privatanleger interessant, weil sie schon mit kleinen Beträgen einsteigen können. Wir erklären, was es beim Crowdinvesting zu beachten gibt und welche Plattformen es anbieten.

Was ist Crowdinvesting?

crowdinvesting-anmeldenCrowdinvesting bedeutet Schwarmfinanzierung, im englischsprachigen Raum ist es unter dem Namen Equity-based Crowdfunding geläufig. Es funktioniert ähnlich dem bekannteren Crowdfunding: Viele Menschen – die Crowd – steuern Geld bei (einige mehr, andere weniger), um einem Start-up, einem kleinen Unternehmen oder einem gemeinnützigen Projekt finanziell auf die Sprünge zu helfen. Dafür werden sie (und das ist der entscheidende Unterschied zum Crowdfunding) am wirtschaftlichen Erfolg des Projekts in Form einer Rendite beteiligt. Hingegen bekommen die Unterstützer von Crowdfunding-Kampagnen entweder gar nichts (Spende) oder materielle Gegenleistungen (Vorverkauf eines Produkts). Wie viel Geld gesammelt wird und wie hoch die Beteiligungen an Gewinnen sowie das Verlustrisiko ausfallen, hängt vom Projekt ab.

Neben dem Crowdinvesting gibt es noch das Crowdlending, bei dem die Crowd Ratenkredite zur Verfügung stellt. Diese Variante können Privatpersonen gleichermaßen nutzen, dann heißt sie manchmal Peer-to-Peer-Kredit. Worin sich Crowdinvesting und Crowdlending unterscheiden, wird weiter unten im Text erklärt.

Für Unternehmen ist Crowdfunding eine bankenunabhängige Möglichkeit, an Kapital zu gelangen, wobei es sich um eine alleinige oder ergänzende Finanzierung handelt. Gleichzeitig kann Crowdinvesting als Marketing-Instrument eingesetzt werden. Schließlich geht es dabei in erster Linie um Öffentlichkeit und darum, die Tausenden Besuchenden von Crowdinvesting-Plattformen auf sich aufmerksam zu machen.

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Anleger können mit Summen ab 100 Euro ins Crowdinvesting einsteigen. Dadurch eignet sich Schwarmfinanzierung gut für Menschen mit geringem Vermögen und erleichtert es ihnen, ihre Investition auf mehrere Projekte zu verteilen. Denn das mindert das Verlustrisiko. Auf den einschlägigen Crowdinvesting-Plattformen präsentieren viele Unternehmen und Unternehmer ihre Ideen, wobei letztendlich die Crowd entscheidet, welche realisiert wird. Das macht Crowdinvesting zu einer demokratischen Art der Geldanlage. Als Entscheidungsgrundlage dient Investoren die Beschreibung des Projekts. Unternehmer müssen diese so transparent wie möglich gestalten, um das Vertrauen ihrer zukünftigen Geldgeber zu erlangen. Sonst gehen sie leer aus.


Was ist der Unterschied zwischen Crowdinvesting und Crowdlending?

Immobilien-Crowdinvesting mit BERGF?RSTNeben dem Begriff Crowdinvesting wird oft die Bezeichnung Crowdlending verwendet. Das grundlegende Konzept der Schwarmfinanzierung ist ähnlich, es gibt jedoch einige entscheidende Abweichungen.

Beim Crowdlending stellt die Crowd einer Privatperson oder einem Unternehmen ein Darlehen zur Verfügung. Die Vermittlung erfolgt ebenfalls über eine Plattform und der Empfänger zahlt die Summe plus Zinsen über einen vorab vereinbarten Zeitraum zurück, ähnlich wie bei einem Bankkredit. So vermehren die Geldgeber zwar ihre Investition, allerdings werden sie nicht direkt am wirtschaftlichen Erfolg des Kreditnehmers beteiligt. Zudem ist üblicherweise eine Bank involviert. Diese kümmert sich darum, dass Darlehen rechtzeitig zurückgezahlt sind. Der Anleger erhält von der Partnerbank einer Plattform somit monatlich eine Rate, die aus Tilgung und Zins besteht.


Welche Rendite ist beim Crowdinvesting zu erwarten?

Logo Econeerscrowdinvesting-investierenWie hoch der mögliche Gewinn beim Crowdinvesting ist, kann pauschal nicht gesagt werden, weil dieser stark vom finanzierten Projekt und dessen Risikoklasse abhängt. Auf der Plattform Bergfürst, die Crowdinvesting im Immobilienbereich vermittelt, bewegt sich die typische Rendite zwischen 5 % und 7 % p. a., auf Seedmatch lag der Durchschnittsgewinn im Jahr 2019 bei 16 % im Jahr.

Und das Onlinemagazin Finanzfluss spricht von einem Gewinn von 5 % bis 15 % p. a.,

was natürlich angesichts der kaum noch existierenden Zinsen auf traditionelle Sparprodukte (Tagesgeld, Festgeld usw.) äußerst profitabel erscheint.

Üblicherweise steht in der Beschreibung der Kampagne die zu erwartende Rendite. Diese Prognosen sollten Investoren sich ansehen und dabei bedenken, dass gerade Start-ups ihren zukünftigen Erfolg weniger gut abschätzen können als etwa ein etabliertes Unternehmen, das Crowdinvesting nutzt. Und genau wie bei anderen Geldanlagen ist eine ungewöhnlich hohe Rendite einem hohen Risiko gleichzusetzen und oft zu gut, um wahr zu sein. Außerdem erfolgt gerade bei solchen jungen Unternehmen die Auszahlung erst ab einem bestimmten Zeitpunkt, etwa dem Erreichen des Break-even-Points (= Gewinnschwelle). Wann das ist, ist ungewiss. Im Gegensatz dazu haben mit Crowdinvesting finanzierte Immobilienprojekte für gewöhnlich eine feste Laufzeit, bei Bergfürst sind es beispielsweise zwischen 1 und 5 Jahren.

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Wie sicher ist Crowdinvesting?

crowdinvesting-mobil-kontoCrowdinvesting ist grundsätzlich mit hohen Risiken verbunden, die bis zum Totalverlust der Investition reichen können. Das ist gerade bei der Unterstützung von Start-ups zu berücksichtigen, also jungen Unternehmen, bei denen noch unklar ist, wie erfolgreich sie letztendlich sein werden. Laut Gründerpilot können sich nämlich nur 10 % aller Start-ups am Markt halten.

Zudem handelt es sich bei den Investitionen üblicherweise um Nachrangdarlehen. Das heißt, dass im Falle einer Insolvenz erst andere am Projekt beteiligte Gruppen (Lieferanten, Banken usw.) ihr Geld bekommen und die Crowd ganz am Schluss an der Reihe ist – sofern dann noch etwas vom Kapital übrig ist. Das ist der Preis für die hohe Rendite.

Wie hoch das Risiko für einen Totalverlust ist, hängt vom Einzelfall ab. Auf der ausgewählten Crowdlending-Plattform gibt es eine Übersicht über das individuelle Risiko einer Investition. So haben Anleger die Option, einzuschätzen, ob sich eine Geldanlage lohnen könnte oder ob sie zu riskant ist. Meist liegt die Ausfallquote bei etwa 5 bis 10 %, sodass 90 bis 95 % der Anleger ihre geplante Rendite erhalten. Da Crowdprojekte jedoch erst seit wenigen Jahren auf dem Markt sind, fällt es schwer, eine allgemeingültige Aussage zu den Risiken der Geldanlage zu machen.


Wie teuer ist Crowdinvesting?

Welche Ausgaben für Crowdinvesting entstehen, hängt von der gewählten Plattform ab. Bei der Mehrzahl der Anbieter können die Investoren den Service kostenfrei nutzen, während die Empfänger des Kapitals eine Kommission zahlen müssen.

Anleger sollten jedoch beachten, dass sie die erzielte Rendite versteuern müssen, weil es sich um Einkünfte aus Kapitalvermögen handelt. Diese werden in der Steuererklärung unter der Anlage KAP angegeben.

Sobald sie den Freibetrag von derzeit 801 Euro überschreiten, unterliegen sie der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 %, zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer.


Wie lange dauert Crowdinvesting?

Die Dauer eines Investments hängt von der Plattform und vom Projekt ab. Wer in Immobilien investieren möchte, sollte längere Laufzeiten erwarten. Im Durchschnitt liegen sie bei 1 bis 5 Jahren. In diesem Zeitraum bekommt die Crowd die vereinbarten Zinsen gutgeschrieben.

Doch es gibt überdies zeitlich unbegrenzte Angebote, vorrangig für Investitionen in Start-ups. Hier erfolgt die Auszahlung erst, wenn das junge Unternehmen Gewinn erwirtschaftet. Und wann das sein wird, ist nur schwer vorauszusagen. Darum können bei einigen Anbietern wie Innovestment oder Seedmatch die Investoren nach Ablauf einer gewissen Zeit aus dem Vertrag aussteigen und bekommen ihr Kapital plus Zinsen zurück.

Wer sich für eine Geldanlage in erneuerbare Energien interessiert, sollte mit einer Laufzeit zwischen 3 und 10 Jahren rechnen. Bei LeihDeinerUmweltGeld ist es sogar möglich, eine flexible Laufzeit zwischen 1 und 9 Jahren zu wählen. So haben Investoren mehr Flexibilität bei der Geldanlage.

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Was sollte ich beim Crowdinvesting beachten?

crowdinvesting-socialmediaPersonen, die sich für Crowdinvesting interessieren, sollten einige Aspekte beachten, damit sie ihr Vermögen erfolgreich anlegen. Von größter Bedeutung ist es, dass sie ihr Kapital streuen, um das Risiko für Verluste zu begrenzen. Ideal sind dafür Plattformen, die geringe Mindestinvestitionen anbieten. Zu ihnen zählen unter anderem Bergfürst (10 Euro), bettervest (50 Euro) und Funding Circle (100 Euro).

Um ein passendes Projekt zu finden, sollten Anleger sich mit den Angeboten intensiv auseinandersetzen. Dabei sind alle Punkte zur Geldanlage kritisch zu hinterfragen. Nur so ist es möglich, rentable von unrentablen Projekten zu unterscheiden. Obwohl Plattformen bereits eine Vorauswahl treffen, finden sich riskante Kampagnen mit hohen Renditechancen. Hier sollte jeder Anleger selbst entscheiden, ob das Risiko die mögliche Rendite rechtfertigt oder er ein weniger riskantes Projekt mit einer geringeren Rendite bevorzugt.

Generell sollten Investoren berücksichtigen, dass Crowdinvesting für eine private Altersvorsorge ungeeignet ist. Das liegt am hohen Risiko bei Investitionen und den eher kurzen Laufzeiten. Personen, die auf der Suche nach einer guten Altersvorsorge sind, sollten lieber eine entsprechende Versicherung abschließen oder einen Fondssparplan wählen.

Wie bei vielen anderen Geldanlagen kann es beim Crowdinvesting zu einem Totalverlust kommen. Geht ein Unternehmen in die Insolvenz, erhalten Anleger nur wenig oder gar kein Geld zurück. Aus diesem Grund sollten sie dies stets einkalkulieren und in der Konsequenz ausschließlich Geld anlegen, auf das sie verzichten können.

Nach einer längeren Zeit an Investitionen auf dem Crowdlending-Markt lernen private und institutionelle Anleger gute von schlechten Angeboten zu unterscheiden. Daher kann es vor allem als Anfänger sinnvoll sein, mit kleinen Anlagen zu starten und sich dann langsam zu steigern.


Welche Plattformen für Crowdinvesting sind die besten?

crowdinvesting-trendWelche Crowdinvesting-Plattform die beste ist, hängt von der Art an Geldanlage ab, die der Anleger ausführen will, weil sich viele auf bestimmte Marktsegmente spezialisiert haben. Überdies hat die Menge an Geld, die zur Verfügung steht, einen Einfluss auf die Wahl.

Personen, die eine Crowdinvesting-Plattform im Immobilienbereich suchen, wählen oft Bergfürst aus. Dort profitieren sie von einer sehr niedrigen Mindestbeteiligung und vielen unterschiedlichen Projekten. Die Nutzung ist kostenlos, hinzu kommt eine Rendite zwischen 5 % und 7 %. Weitere Anbieter für Immobilien-Crowdinvesting sind Home Rocket und Rendity.

Vermögensanlagen in Start-ups gibt es beispielsweise bei Companisto und Seedmatch. Dort stehen viele verschiedene Projekte zur Wahl. Wem es wichtig ist, sein Geld für eine kürzere Zeitspanne anzulegen, der sollte die Angebote bei Deutsche Mikroinvest, FunderNation und Kapilendo ansehen. Beliebt sind überdies Plattformen, die einen Erlös an Beteiligungen anbieten. Zu ihnen zählen:

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Privatinvestoren-Netzwerk investiert in das Eigenkapital von Startups und Wachstumsunternehmen

Ab 100 Euro können Sie einfach online in innovative Startups und KMU investieren

Investieren in den Bereichen Energie, Umwelt, Mobilität und Gesundheit.

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Auf dem Markt gibt es ferner Plattformen, die Projekte für erneuerbare Energien fördern. Insbesondere Bettervest gefällt vielen Anlegern. Das liegt an der überdurchschnittlichen Rendite im Segment und an der großen Anzahl an finanzierten Projekten, die Mindestlaufzeit ist mit drei Jahren eher kurz. Anbieter wie Econeers, Greenvesting und Crowd4Climate sind ebenfalls beliebte Plattformen mit fairen Konditionen und vielen Investoren.

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Fazit zu Crowdinvesting

Rendity Crowdinvesting Crowdinvesting ist spannend und kann gute Chancen auf Rendite bieten. Anleger können mit ihrem Geld Projekte unterstützen, an denen sie persönlich interessiert sind. Dadurch üben sie Einfluss auf einen bestimmten Markt aus und haben zum Teil langfristig die Option, hohe Beteiligungen an Projekten zu erlangen. Diese müssen sie versteuern, während für die Investition selbst für gewöhnlich keine Gebühren anfallen. Je nach gewählter Plattform variiert die Mindestanlagesumme. Sie kann bereits bei 10 Euro anfangen. Seltener gibt es Unternehmen, die Geldanlagen erst ab 1000 Euro anbieten. Beliebt sind Investments in den Bereichen Immobilien, Energien und Start-ups. Doch es besteht des Weiteren die Möglichkeit, in Nischen zu investieren. Ein umfangreiches Angebot an Projekten finden Anleger bei Bergfürst, Home Rocket, Green Rocket, Companisto, Conda, Aescuvest und Innovestment.

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