CFDs als Tradingvehikel?

CFDs als Tradingvehikel wird zunehmend beliebter. Aktien und Co physisch zu kaufen, entfällt bei dieser Methode. Der einfache Handel mit Differenzkontrakten besitzt zwar hohe Risiken, verspricht jedoch beachtliche Gewinnmöglichkeiten. Grund genug für die meisten, auf derivative Produkte zu setzen. Dabei sollten Nutzer allerdings einiges beachten, um das Risiko zu minimieren bzw. richtig einschätzen zu können. Es gibt zahlreiche Punkte, die Einsteiger dringend wissen sollten, bevor sie mit dem CFD-Trading beginnen.


Was genau sind CFDs und wie funktioniert das CFD-Trading?

cfd-broker-differenzkontrakteDie Abkürzung CFD steht für Contract for Difference, auf Deutsch Differenzvertrag. CFDs bilden den Verlauf der Kursentwicklung von Aktien, Währungen oder Rohstoffen nach, ein bisschen wie ein ETF es für Indizes macht. Nur werden CFDs nicht an der Börse gehandelt, sondern bei speziellen CFD-Brokern. Ist beispielsweise die Apple-Aktie 100 Euro wert, trifft dies ebenso auf den Apple-CFD zu. Das heißt, CFDs sind Derivate, so heißen Finanzprodukte, deren Wert von dem anderer Finanzprodukte abgeleitet ist und die keinen inneren Wert haben. Andere Derivate sind Zertifikate oder Optionsscheine mit und ohne Hebel. Als Basiswert bzw. Underlying zu CFDs gelten Aktien, Rohstoffe, Indizes, Immobilien, Fonds oder ETFs.

Beim CFD-Handel schließen Trader einen Vertrag mit ihrem Broker über die Kursentwicklung des Basiswerts ab. Steigt der Kurs, bekommen sie Geld vom Broker. Falls er fällt, dreht sich die Sache um und sie schulden ihm die Differenz. Das Prinzip ist vergleichbar mit einer Wette auf den Kursverlauf. Die kann auf Wunsch auch umgekehrt abgeschlossen werden, also darauf, dass der Kurs fallen wird.

CFD-Derivate gelten als hochspekulativ, weil sich ihre Werte binnen kürzester Zeit stark verändern können. Das macht die Differenzkontrakte äußerst spannend für Strategen und gefährlich für all jene, die bislang noch keine Erfahrung mit ihnen sammeln durften und dementsprechend einem großen Risiko bei Investitionen ausgesetzt sind. Laut Angaben von brokervergleich.de machen zwischen 74 % und 89 % aller Kleinanlegerkonten beim CFD-Handel Verluste. Darum sollten Privatpersonen ausschließlich solches Geld investieren, auf dass sie garantiert verzichten können.

Ein weiteres Risiko ist der sogenannte Hebel. Wer CFDs kauft, braucht keine hohe Summe, um große Positionen zu bewegen, weil er lediglich einen geringen Anteil des Basiswerts bezahlen muss, das ist die Margin. Den restlichen Betrag finanziert der Broker, es handelt sich um Fremdkapital. Der Vorteil von Margins ist, dass sich mit geringem Kapital große Gewinne erzielen lassen können. Wie das funktioniert, soll das folgende Beispiel verdeutlichen.

Vorteile:
Keine Kommissionen (bei monatlichen Umsätzen bis 100.000 EUR)


CFD Beispiel?

Ein Anleger investiert 1000 € in einen CFD auf die Aktie XY und handelt mit einer Margin von 5 %. Er hat dadurch einen Hebel von 20 (Hebel = 100/Margin). Dieser Hebel multipliziert mit dem Kapital ergibt eine Positionsgröße von 20.000 €. Das heißt, der Anleger erzielt mit 1000 € denselben Effekt, als ob er 20.000 € direkt in die Aktie investiert hätte.

Steigt nun der Kurs um 5 %, ist das Portfolio 21.000 € wert und das investierte Kapital von 1000 € hat sich verdoppelt. Die Gewinnrate ist demzufolge bei einem niedrigeren Einsatz sehr viel höher als beim direkten Aktienkauf. Das klingt verlockend, doch problematisch wird es, wenn der Kurs fällt, schließlich wirkt der Hebel in beide Richtungen. Sinkt in unserem Beispiel der Wert von Aktie XY um 5 %, verlieren Investoren ihren gesamten Einsatz. Fällt der Preis weiter, schulden sie ihrem Broker unter Umständen sogar Geld. Und das ist das große Risiko, weil Anleger auf diese Weise relativ schnell hohe Schulden anhäufen können. Im Jahr 2017 legte die BaFin in Deutschland fest, dass CFDs ab jetzt ohne Nachschusspflicht für private Trader im Angebot stehen müssen. Dadurch sollten Verluste über der 100%-Marke vermindert werden.

Daher raten Profis prinzipiell dazu, CFD-Tradings ausschließlich dann zu betreiben, wenn der Nutzer genügend Kenntnisse hat und versteht, wie sie funktionieren. Ein Risiko ist ohnehin für Neulinge wie auch erfahrene Anleger gegeben. Genaues Prüfen und Analysieren von Marktbewegungen kann dabei helfen, es zu schmälern. Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, dass bereits geringe Einsätze an Kapital ausreichen, um große Positionen zu bewegen. Wer mit CFDs handeln will, sollte sich aber nicht von enormen Gewinnen blenden lassen. Stattdessen ist es wichtig, vorab die einzelnen Funktionen zu kennen, die Mechanismen zu verstehen, die Trader benötigen, und sich ebenfalls mit den jeweiligen Produkten und Marktsituationen auseinanderzusetzen, um Bewegungen und Risiken realistisch abschätzen zu können.


Was ist ein Merkmal der Unterscheidung im Trading von CFDs und Aktien?

cfd-broker-testWenn Menschen an den Börsenhandel denken, liegt ihr Fokus zumeist auf Aktien, weil deren Funktionsweise bekannt und nachvollziehbar ist. Sie sind ein klassisches Wertpapier, das für einen Anteil des Aktieninhabers an der Firma XY steht. Regulierungen und Verpflichtungen sowie Gesetze sind klar im deutschen Aktiengesetz definiert. Im Gegensatz dafür wird bei CFDs auf die Entwicklung von allen möglichen Kursen spekuliert. Wer in einen CFD auf eine Aktie XY investiert, erwirbt keine Beteiligung an diesem Unternehmen.

So können CFDs zum Beispiel die Wertentwicklung von Basiswerten wie Rohstoffen, Indizes und natürlich Aktien abbilden. An der Börse sorgen diese jeweils für individuelle Kursverläufe, die im Wert steigen oder fallen. CFD-Trader nutzen genau diese Kursentwicklung und profitieren von Schwankungen auf dem Markt deutlich schneller als von langfristigen Anlagen auf reale Werte. Sowohl steigende als auch fallende Kurse können verwendet werden. Das Ergebnis ist die Differenz aus Einstands- und Ausstiegskurs. Anders als der Börsenhandel verläuft das Trading mit CFDs über Broker oder Brokerplattformen. Manche von ihnen verlangen dabei Gebühren, andere nicht oder nur auf spezielle CFDs, wie Futures. Durch das rasche Agieren können schnelle Gewinne und Verluste erzielt werden. Der Differenzvertragshandel offenbart dementsprechend potenziell beeindruckende Chancen und beachtliche Risiken, die stets im Hinterkopf zu behalten sind.

Eigenschaften von CFDs in der Übersicht:

  • Zählen zu den Derivaten
  • Spekulation auf Kursentwicklungen
  • Schnelle, transparente Anlagevariante
  • Gelten als finanzielle Differenzgeschäfte
  • Mit wenig Kapital potenziell hohe Gewinne realisierbar
  • Besitzen ein Restrisiko
  • Totalverlustrisiko für Privatanleger begrenzt auf CFD-Guthaben, keine Nachschusspflicht
  • Marktanalyse für Einsteiger erlernbar

Vorteile:
1000+ Forex-Paare/ CFDs
auf Aktien, Indizes, Energien, Metallen und ETFs


Was sind CFD-Broker und welcher CFD-Broker ist der beste?

cfd-broker-korstenlos-vergleichenWie bereits erwähnt, werden CFDs nicht an der Börse gehandelt. Sie sind ausschließlich bei speziellen CFD-Brokern erhältlich. Das sind insbesondere Onlinebroker, die sich auf CFDs spezialisiert haben. Vereinzelt bieten bestimmte Banken den Handel mit CFDs an, vor allem die Consorsbank oder Comdirect, die beide in Anlegerkreisen einen guten Ruf genießen. Neben dem Zugang zum CFD-Trading haben CFD-Broker zwei weitere Aufgaben: Sie stellen das Fremdkapital für den Hebel zur Verfügung und sie führen für ihre Kundschaft das Handelskonto, das als Grundlage für den CFD-Handel dient.

Da sehr viele verschiedene Anngebote existieren, kann es besonders für noch unerfahrene Privatanleger schwierig sein, den besten CFD-Broker auszuwählen. Einen Anhaltspunkt bieten übersichtliche Vergleiche im Internet. Das wichtigste Kriterium ist der Verzicht auf die Nachschusspflicht für Privatanleger. Dies ist bei allen in der EU ansässigen CFD-Brokern der Fall. Seriöse Broker erkennen Einsteiger beispielsweise daran, dass sie schon längere Zeit am Markt aktiv sind, eine physische Niederlassung in Deutschland und einen deutschen Kundenservice haben. Ferner sind Bewertungen anderer Nutzer bei der Entscheidung von Interesse. Wichtig ist zudem, dass der Broker das Geld seiner Kunden auf getrennten Konten verwahrt. Anfänger sollten einen Anbieter auswählen, bei dem sie ein kostenloses Demokonto eröffnen können, um den CFD-Handel risikolos zu erproben.

Weitere ausschlaggebende Punkte sind:

  • Höhe der Hebel
  • Angebotene Basiswerte
  • Höhe der Mindestinvestitionssumme
  • Höhe der Spreads, das heißt der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs
  • Transaktionsgebühren
  • Finanzierungsgebühren

Ein beliebeter CFD-Broker ist Admiral Markets, empfehlenswert sind ferner XTB, BDSwiss oder Plus500.

Vorteile:
Beliebte Finanzinstrumente: Deutschland 30, Bitcoin, EUR/USD & Öl uvm.


Das alles lässt sich mit CFDs handeln

cfd-broker-bester-anbieterInteressenten stellen fest, dass CFDs ein enormes Spektrum an Möglichkeiten bieten. Dies ist bei der Wahl diverser Anlagekategorien zu erkennen. Wer auf einem bestimmten Gebiet eher unsicher ist, den Markt dennoch prüfen und seine Optionen möglichst großflächig ausbreiten will, hat durch eine Streuung an Einsätzen die Chance, via CFDs Einblick in verschiedene Anlageklassen zu erhalten. Des Weiteren lassen sich Strategien testen und verbessern. Selbst Verluste wiegen weniger schwer, wenn an anderer Stelle Gewinne erwirtschaftet werden. Basiswerte können hierbei z. B. von Aktien bzw. Aktienindizes stammen.

Oft haben Trader die Chance, weltweit zu agieren. Eine andere Variante stellt das Setzen auf Kurse von Edelmetallen und Rohstoffen dar. Bereits kleine Nachrichtenmeldungen aus der Zeitung zu bestimmten Firmen, Entwicklungen oder Betriebswegen können Kurse ändern und dementsprechend ein Signal zum Einstieg in den Fall oder die Zunahme darstellen. Solche Basiswerte sind z. B. die von Öl oder Kaffee sowie Stahl, Platin oder Gold. Ebenso ist der Währungshandel eine interessante Sparte, denn hier spekulieren Anwender beispielsweise auf die Entwicklungen des Euros oder Dollars, die oftmals abhängig von Entscheidungen in der Wirtschaft und Politik sind.


Kursentwicklungen sind das entscheidende Instrument beim Handel mit CFDs

cfd-broker-tradingAnleger nutzen den Fall und die Steigung von Kursen. Als Long-Positionen sind steigende Kursverläufe definiert, Short-Positionen hingegen heißt das Spekulieren auf fallende Kurse. Wer auf Long geht, der erwirtschaftet einen Gewinn, wenn der Kurs ansteigt, und verliert seinen Einsatz, falls er in den Keller rauscht. Bei Short wird alles auf den fallenden Kurs gesetzt und der Einsatz oder Teile davon gehen beim Kursanstieg verloren. Begrenzte Laufzeiten existieren nicht und daher ist kein Wertverlust in Sachen Zeit zu verzeichnen.

Anleger dürfen die Positionen ihrer CFDs über Stunden, Tage oder Wochen und sogar Monate festsetzen. Manche Anbieter verlangen bei längerem Halten von Positionen Gebühren, etwa bei sogenannten Overnight-Positionen, da CFDs prinzipiell eher dazu konstruiert wurden, schnell zu handeln. Deshalb passen CFD-Tradings ideal zu Personen, die das Day-Trading für sich entdeckt haben und nach diesem Prinzip verstärkt investieren wollen.


Wieso benötigen Anleger wenig Kapital bei CFD-Tradings?

Wo bei herkömmlichen Handelspositionen oft hohe Beträge fällig sind, kann sich beim CFD-Trading schon der kleine Einsatz lohnen. Damit dies funktioniert, wurde die Security Margin festgelegt, das ist eine Art Sicherheit beim Handeln mit Differenzkontrakten. Anleger kaufen nicht den Basiswert, sondern hinterlegen mit der Margin eine viel niedrigere Summe. Die Höhe der Margin bestimmt den Hebel und damit die Position, die Berechnung erfolgt so: 100/Marginsatz (ohne %) = Hebel. Eine Margin von 5 % entspricht demzufolge einem 20er-Hebel. Sprich, ein Kursanstieg von 5 % genügt, um das eingesetzte Kapital zu verdoppeln. Und umgekehrt. Oder anders ausgedrückt, ein 20er-Hebel erlaubt einen 20-fachen Gewinn (oder Verlust) im Vergleich zur Investition in die Aktie. Laut betrugstest.com liegt der Maximalhebel bei CFD Broker bei 30:1. Seit 2018 hat die EU Grenzwerte für die Hebel unterschiedlicher Anlageprodukte festgelegt, um das Risiko für Privatanleger zu mindern.


Der Margin-Call und seine Bedeutung für Handelspositionen

Day-Trader könnten schon bald Bekanntschaft mit dem Margin-Call machen. Der setzt ein, wenn eine Nachschusspflicht ausgelöst wurde, weil der Verlust das eingesetzte Kapital übersteigt. Meist haben Nutzer maximal einen Tag Zeit, diesem Margin-Call nachzukommen, andernfalls wird die Position automatisch geschlossen. Was zunächst für Day-Trader gut klingt, kann für Anleger mit Weitsicht zu einem Problem führen, wenn sie davon ausgehen, dass der Kurs im Laufe der Zeit erneut der Prognose gerecht wird. Hier offenbart sich das erste Risiko. Wer nicht frühzeitig seine komplette Aufmerksamkeit in das Trading von CFDs lenkt, wird schnell über hohe Verluste überrascht sein. Ein Margin-Call ist einem Weckruf gleichzusetzen und sollte in jedem Fall strategisch geprüft werden.

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